Volle Breitseite für Davie Selke! Der Ex-Hertha-Profi wird von Max Kruse, dem einstigen Star des 1. FC Union, einmal so richtig hopsgenommen. Kruse teilt in seinem Podcast „Flatterball“ mit Partner Martin Harnik mächtig gegen Selke aus.
Ob da die Rivalität zwischen dem 1. FC Union und Hertha BSC eine Rollte gespielt hat? Kruse, von Sommer 2020 bis Januar 2022 in Köpenick aktiv, lässt zumindest sportlich kaum ein gutes Haar an Selke (29). Anlass für Kruses Kritik ist Selkes Wechsel zum Hamburger SV: „Ich finde es erstaunlich, wenn du Davie Selkes Vita anguckst, dass er immer wieder einen richtig geilen Verein bekommt. Ich finde Davie Selke nicht absolute Katastrophe oder so. Aber für sein fußballerisches Potenzial kriegt er einfach viel zu gute Vereine.“ Rums!
Ex-Union-Star Max Kruse kritisiert Ex-Hertha-Profi Davie Selke
Zur Einordnung: Vor seinem Wechsel zum HSV spielte Selke für die Stuttgarter Kickers, den VfB Stuttgart, die TSG Hoffenheim, den SV Werder Bremen, RB Leipzig, Hertha BSC (von 2017 bis Januar 2023) und zuletzt den 1. FC Köln. Seine Statistik dabei: In 295 Pflichtspielen gelangen dem 1,95 Meter großen Angreifer 65 Tore und 24 Vorlagen.
Ex-Stürmer Harnik (37), der einst bei Werder für ein halbes Jahr mit Selke zusammen spielte, bricht zwar keine Lanze für seinen ehemaligen Kollegen, vermutet aber: „Er muss menschlich und charakterlich innerhalb einer Mannschaft und den Trainer überzeugen, sonst würde er nicht immer wieder so gute Vereine bekommen.“
„Unbeholfen“: Max Kruse teilt gegen Davie Selke aus
Doch Kruse (36) überzeugt das wenig. Der Ex-Unioner, der nach seiner erfolgreichen Zeit beim 1. FC Union durch seinen Blitz-Wechsel zum VfL Wolfsburg zwar reicher, aber sportlich abgestürzt ist und seit April in der Berliner Kreisliga A für die zweite Mannschaft des Landesligisten BSV Al-Dersimspor kickt, teilt weiter aus: „Es sieht so unbeholfen meistens im Spiel aus, als ob er nicht am Spiel teilnimmt. Klar, Kopfballpräsenz hat er irgendwo. Aber technisch versiert ist er nicht so, schnell ist er nicht so. Ich frage mich dann immer, was die Scouts oder die Vereine sagen?“
Vor dem Wiedersehen zwischen Hertha BSC und Selke im Topspiel der Zweiten Liga (Sonnabend, 20.30 Uhr) glaubt Kruse jedenfalls nicht, dass Selke beim HSV einschlagen wird: „Sportlich wird er keine Bäume ausreißen. Er wird jetzt keine 20 Tore diese Saison machen, kann aber in der einen oder anderen Situation dem HSV Punkte retten oder bescheren.“
Trotz Kruses Kritik: Hertha BSC muss vor Selke gewarnt sein
Kruse poltert weiter, dass Selke, der gerne gegen seine Ex-Klubs trifft, vor allem wegen seiner Qualitäten abseits des Platzes vom HSV verpflichtet worden sei: „Er ist ja auch ein lustiger Typ. Und diese Lockerheit, die beim HSV so ein bisschen fehlt, die kann durch Davie Selke durchaus entstehen, weil ich glaube, dass er keiner ist, der sich einen Riesenkopf macht.“
Harnik glaubt dagegen an Selke, der vor allem gegen seine Ex-Klubs regelmäßig trifft: „Wenn du so einen Spieler hast mit diesen Qualitäten, die er ja hat, und ihn in schwierigen Spielen in der 70. oder 80. Minute noch mal reinbringen kannst, könnte er ein entscheidender Faktor für die engen Spiele sein, um das entscheidende Tor zu machen.“ ■