Ein Punkt für jedes Objekt

Der Ossi-Test! Relikte aus der DDR: Was davon hatten SIE im Haushalt?

Manche Dinge aus der ehemaligen DDR gibt's noch heute, andere sind längst vergessen. Hier ist der große Test: Welche dieser Dinge hatten Sie auch?

Teilen
Das Sandmännchen gibt es noch heute. Doch viele andere Dinge, die in der DDR angesagt waren, landeten nach der Wende im Müll - und zum Glück im Museum.
Das Sandmännchen gibt es noch heute. Doch viele andere Dinge, die in der DDR angesagt waren, landeten nach der Wende im Müll - und zum Glück im Museum.Frank Sorge/imago

Die DDR ist lange Geschichte – doch auch heute erinnern Gegenstände, die sich noch immer in vielen Haushalten vor allem im Osten Deutschlands befinden, an die damalige Zeit. Mal ist es das alte Rührgerät „RG 28“ in leuchtendem Orange, dass nicht nur die Wende, sondern auch die Zeiten danach überdauert hat und noch immer treue Dienste leistet, mal ist es der erzgebirgische Nussknacker, der jedes Jahr in der Adventszeit aus der Kiste geholt und aufs Fensterbrett gestellt wird. Wir haben zehn spannende Gegenstände aus der DDR für Sie, die es früher in fast jedem Haushalt gab – wie viele hatten Sie, wie viele haben Sie noch?

Im Berliner DDR Museum werden Relikte aus der DDR für die Nachwelt aufbewahrt und ausgestellt

Viele der Dinge sind mit der Wende aus den Haushalten verschwunden – als die DDR endete, hatten viele Menschen im Osten das Bedürfnis, sich vom alten Ballast zu befreien. Doch was damals wie wertloser Plunder schien, sind heute Relikte, die reif fürs Museum sind. Gut, dass es Institutionen wie das Berliner DDR Museum gibt: Die Macher der Schau zeigen in ihrer Dauerausstellung in der Karl-Liebknecht-Straße etliche Objekte aus dem Alltag der DDR – und haben in einem Museumsdepot noch mehr als 300.000 Gegenstände gesammelt, die an die Zeit erinnern.

Es sind Dinge, die in der Küche zu finden waren, aber auch Kleidungsstücke, Einrichtungsgegenstände, Deko-Objekte, Schriftstücke – einfach alles, was in der damaligen Zeit den Alltag prägte, findet sich hier wieder. Vom Eierbecher über den Silvesterknaller bis hin zum Trabi: Das Museum hat auch einen eigenen Fuhrpark mit Fahrzeugen aus der ehemaligen DDR. Wer möchte, kann online sogar in einer frei zugänglichen Objektdatenbank stöbern – und wer hier einen Blick riskiert, weckt Erinnerungen an längst vergangene Zeiten! Wir haben zehn Gegenstände für Sie aufgestöbert, die zu DDR-Zeiten in vielen Haushalten gab – und die einfach charmant und schön sind. Wie viele hatten Sie auch? Für jedes gibt’s einen Punkt!

Noch mehr tolle Relikte aus der DDR-Zeit finden sich übrigens in der Dauerausstellung des DDR Museum Berlin in der Karl-Liebknecht-Str. 1, 10178 Berlin. Die Schau ist täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Infos zur Ausstellung und zu den Eintrittskarten gibt's im Internet unter www.ddr-museum.de

Dieses Rührgerät war in vielen Haushalten der DDR zu finden - und auch heute wird es teilweise noch benutzt.
Dieses Rührgerät war in vielen Haushalten der DDR zu finden - und auch heute wird es teilweise noch benutzt.DDR Museum Berlin

Rührgerät „Aka Electric RG 28s“: Ein Klassiker im Haushalt

Dieses Rührgerät gehörte zur Grundausstattung in vielen Küchen der DDR – und nicht nur dort: Noch heute gibt’s das „Aka Electric RG 28s“ in vielen Haushalten, denn es hält und hält und hält! Zur Grundausstattung gehörten zwei Knethaken, Schlagbesen und ein Schnellmixstab, der an der Oberseite montiert werden konnte. Außerdem gab es weitere Aufsätze. Das Gerät aus dem VEB Elektrogerätewerk Suhl kostete übrigens 150 Mark.

Die Hühner-Eierbecher gibt es noch heute - und zwar nicht nur im Museum.
Die Hühner-Eierbecher gibt es noch heute - und zwar nicht nur im Museum.DDR Museum Berlin

Eierbecher „Hühnchen“: Kultiges Design-Objekt aus der DDR

Sie waren auf vielen Frühstückstischen zu finden – und gehören noch heute zu den kultigen Design-Objekten der DDR: die Eierbecher in Hühnchen-Form aus buntem Plaste. Sie gehörten zur Marke „Sonja Plastik“, wurden hergestellt im VEB Plaste und Chemie Wolkenstein. Noch heute gibt es sie! Ob im Souvenirshop oder auf der beliebten Messe „Ostpro“: Die Plaste-Hühner haben die Zeiten überdauert.

Solche Glasvasen aus Lauscha waren beliebt - und stehen auch heute noch in der einen oder anderen Schrankwand.
Solche Glasvasen aus Lauscha waren beliebt - und stehen auch heute noch in der einen oder anderen Schrankwand.DDR Museum Berlin

Besondere Deko-Objekte aus der DDR: Glasvasen aus Lauscha in Thüringen

Diese feinen Vasen gab es in verschiedenen Formen – und sie waren in vielen Haushalten als Deko zu finden, ob auf dem Fensterbrett, in der Schrankwand oder auf dem Regal. Nur Blumen wurden in diese Deko-Vasen nur selten gestellt. Hergestellt wurden sie oft vom VEB Glaskunst Lauscha in Thüringen. Die Stadt ist auch heute noch für den dort produzierten Christbaumschmuck weltweit bekannt.

Solche Holzlöffel fanden sich als Deko in vielen Haushalten in der DDR.
Solche Holzlöffel fanden sich als Deko in vielen Haushalten in der DDR.DDR Museum Berlin

Demo in der Schrankwand: Holzlöffel aus der Sowjetunion

Auch sie waren ein beliebtes Deko-Objekt in vielen DDR-Wohnungen, hingen mal an der Wand oder wurden mal kunstvoll in einem Becher auf dem Regal platziert: die bunt bemalten Holzlöffel aus der Sowjetunion. Heute sind die Löffel beinahe vollständig verschwunden, können in vielen Fällen höchstens auf dem Flohmarkt oder im Museum bewundert werden.

Keine Parts ohne Lampion! Papier-Lampions gibt es noch heute, das schöne Retro-Muster ist allerdings out.
Keine Parts ohne Lampion! Papier-Lampions gibt es noch heute, das schöne Retro-Muster ist allerdings out.DDR Museum Berlin

Retro-Muster aus der DDR: Keine Party ohne Lampion aus Papier

Keine Gartenparty ohne Lampion aus Papier! Die herrlich bunten Leuchten, die wie eine Ziehharmonika auseinandergezogen werden können, sind noch heute ein Renner. Allerdings gibt es die schönen Retro-Muster nicht mehr. Wohl dem, der noch einen solchen Lampion in einer Kiste auf dem Dachboden versteckt hat.

Solche Matrjoschka-Püppchen erfreuten sich damals großer Beliebtheit - und sind auch heute noch Kult.
Solche Matrjoschka-Püppchen erfreuten sich damals großer Beliebtheit - und sind auch heute noch Kult.DDR Museum Berlin

Spielzeug oder Demo: Matrjoschka-Puppen aus Russland

Auch sie durften in keiner Schrankwand fehlen: Matrjoschka-Puppen aus der Sowjetunion! Die Hölz-Püppchen, meist aus leichtem Linden- oder Birkenholz hergestellt und kunstvoll bemalt, waren beliebt als Spielzeug oder zu Dekorations-Zwecken. Wenn man sie öffnete, fand man immer kleinere Püppchen – beim Auspacken ein großer Spaß. Sie würden übrigens erstmals 1890 vom russischen Maler Sergei Wassiljewitsch Maljutin entworfen und vom Kunsthandwerker Wassili Petrowitsch Swjosdotschkin geschnitzt.

Das Partylicht von Narva sorgte bei vielen Garten-Feten oder im Partykeller für ausgelassene Stimmung.
Das Partylicht von Narva sorgte bei vielen Garten-Feten oder im Partykeller für ausgelassene Stimmung.DDR Museum Berlin

Bunte Lichterkette aus der DDR: Keine Party ohne Partylicht von Narva!

Wer einen Garten mit Laube oder Partykeller hatte, der hatte mit etwas Glück auch das beliebte „Partylicht“ von Narva“. Die Lichterkette mit zehn bunten, zylinderförmigen Leuchten daran sorgte für fesche Beleuchtung auf jeder Feier. Sie wurde in den VEB Narva Glüso-Werk Tambach-Dietharz hergestellt und kostete 28,70 Mark.

Erzgebirgische Nussknacker gehörten und gehören in vielen Haushalten zur Weihnachts-Deko.
Erzgebirgische Nussknacker gehörten und gehören in vielen Haushalten zur Weihnachts-Deko.DDR Museum Berlin

Handgemachte Weihnachts-Deko: Nussknacker aus dem Erzgebirge

Noch heute ist erzgebirgische Volkskunst sehr populär – Schwibbögen, Räuchermännchen und Nussknacker finden sich in vielen Haushalten in Deutschland und der ganzen Welt, wenn die Weihnachtszeit naht. In der DDR gab es zusätzlich zu den Nussknackern und Figürchen aus den Werkstätten sehr viel Weihnachtsdeko „Marke Eigenbau“, angefertigt vom Nachbarn auf der eigenen Drehbank. Erinnerungsstücke, die nicht zu ersetzen sind.

Solches Pfauenaugen-Geschirr aus Bulgarien war in vielen Haushalten zu finden - ob als Deko oder tatsächlich auf dem Esstisch.
Solches Pfauenaugen-Geschirr aus Bulgarien war in vielen Haushalten zu finden - ob als Deko oder tatsächlich auf dem Esstisch.DDR Museum Berlin

Wem's gefällt... Geschirr mit Pfauenaugen-Muster aus Bulgarien

Wer hatte sie nicht, die pfiffigen Schalen und Teller, die für die junge Generation heute nichts anderes sind als altbacken? Vielleicht werden sie ja irgendwann wieder in Mode sein… Geschirr-Teile wie dieses wurden vor allem in Bulgarien hergestellt, dürften aus den meisten Wohnungen heute aber verschwunden sein. Auf Ebay werden ganze Kollektionen für wenige Euros angeboten.

Solche Untersetzer oder Platzdecken aus Perlen erfreuten sich großer Beliebtheit - nicht nur bei Hobby-Bastlern.
Solche Untersetzer oder Platzdecken aus Perlen erfreuten sich großer Beliebtheit - nicht nur bei Hobby-Bastlern.DDR Museum Berlin

Pfiffige Handarbeit für alle Anlässe: Untersetzer aus Perlen

Früher wurde nicht nur gekauft, sondern auch richtig viel gebastelt – ein Objekt, das es deshalb in vielen Haushalten gab, was der Perlenuntersetzer. Bunte Perlen, mit Schnüren miteinander verbunden, dabei zu kunstvollen Mustern angeordnet: Das hübschte jede Festtafel ordentlich auf. Wer so geschickt war und die Untersetzer basteln konnte, hatte immer auch ein praktisches Geschenk für Freunde und Familienmitglieder. ■