DDR-Klassiker zurück im TV

„Der Teufel vom Mühlenberg“: Die drei Geheimnisse des DEFA-Films

Der Sonntag ist für viele der Märchen-Tag der Woche – und diese Woche holt der MDR einen echten DEFA-Klassiker aus dem Archiv.

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Die beiden Hauptfiguren von Der Teufel vom Mühlenberg – der Müller Jörg und der Magd Anne – wurden von Hans-Peter Minetti und Eva Kotthaus gespielt.
Die beiden Hauptfiguren von Der Teufel vom Mühlenberg – der Müller Jörg und der Magd Anne – wurden von Hans-Peter Minetti und Eva Kotthaus gespielt.DEFA-Stiftung/Youtube

Sonntag ist in vielen Haushalten in Deutschland Märchen-Tag – vor allem am Nachmittag werden TV-Zuschauer im Fernsehprogramm immer fündig. In den dritten Programmen werden immer wieder kultige Streifen aus längst vergangenen Zeiten ans Tageslicht geholt. So zeigt der MDR diesen Sonntag den Film „Der Teufel vom Mühlenberg“, einen alten DEFA-Märchenfilm von 1955, der sich um eine Sage aus dem Harz dreht. Aber: Wie gut kennen Sie den Film-Klassiker? Wir verraten drei spannende Fakten über „Der Teufel vom Mühlenberg“.

DEFA-Klassiker „Der Teufel vom Mühlenberg“ basiert auf einer Sage aus dem Harz

Wer in die Welt der Kult-Märchen abtauchen möchte, sollte am Sonntag um 16.35 Uhr MDR einschalten – hier läuft der DEFA-Klassiker „Der Teufel vom Mühlenberg“. Gedreht wurde der Film bereits im Jahr 1955, wird im kommenden Jahr also stolze 70 Jahre alt. Regie führte damals Herbert Ballmann, das Buch wurde von Kurt Bortfeldt und Anneliese Probst. Wie gut kennen Sie den Märchen-Film aus der DDR? Wir haben drei Fakten für Sie.

Fakt 1: „Der Teufel vom Mühlenberg“ basiert auf einer Sage aus dem Harz. Der DEFA-Märchenfilm entstand nach einer Vorlage aus einer alten Sagen-Erzählung. Demnach sollen vor vielen Hundert Jahren in einer dunklen Schlucht im Harz drei Geister gehaust haben, die auch „die guten Köhler“ genannt wurden. Sie setzten sich für das Recht der Menschen ein – und wenn ihnen Unrecht geschah, dann kümmerten sie sich um die Opfer und bestraften die Peiniger.

Um diese Geschichte geht es auch in „Der Teufel vom Mühlenberg“: Im Zentrum stehen zwei Mühlen – die Waldmühle und die Bergmühle. Weil der geldgierige Besitzer der Bergmühle alle Bauern dazu zwingen will, ihr Geld in seiner Mühle zu mahlen, stiehlt er in einer nächtlichen Aktion verkleidet als Teufel das Mehl aus der Waldmühle und setzt das Gebäude in Brand. Die Not der Bauern wird dadurch groß – und der Kampf gegen das Böse beginnt!

Fakt 2: Manche Drehorte sind echt, andere nur eine Illusion. Der DEFA-Märchenfilm „Der Teufel vom Mühlenberg“ dreht sich nicht nur um eine Legende aus dem Harz, er wurde auch in der Region gedreht. Genauer gesagt: rund um das schöne Städtchen Wernigerode. Wer schon einmal im Urlaub im Harz war, der dürfte vor allem eine Örtlichkeit erkennen: Für Szenen des Films diente die „Steinerne Renne“ als Kulisse, eine markante Schlucht westlich von Hasserode. Sie ist 2,5 Kilometer lang, Heimar mehrerer Wasserfälle und als Naturdenkmal eingestuft.

Schauspieler Schauspieler Hans-Peter Minetti  spielte in Der Teufel vom Mühlenberg den jungen Müller.
Schauspieler Schauspieler Hans-Peter Minetti spielte in Der Teufel vom Mühlenberg den jungen Müller.Werner Schulze/imago

Das Harz-Dorf aus „Der Teufel vom Mühlenberg“ entstand in den Babelsberger DEFA-Studios

Wer das Harz-Dörfchen, das im Film eine Rolle spielt, in der Wirklichkeit sucht, der wird aber enttäuscht: Es wurde vollständig in den DEFA-Studios in Babelsberg nachgebaut. Der Grund ist ganz einfach: Im Film spielen auch mehrere Kinder mit, die aber nicht im weit entfernten Harz drehen durften. So schuf man ein Dörfchen, das näher am Wohnort der Kinder-Schauspieler lag.

Fakt 3: Die Hauptdarsteller wurden später TV-Stars. Die beiden Hauptfiguren des Films – der Müller Jörg und der Magd Anne – wurden von Hans-Peter Minetti und Eva Kotthaus gespielt. Für Minetti, der in Berlin geboren wurde, war „Der Teufel vom Mühlenberg“ der zweite Film. Danach war er unter anderem in den Klassikern „Die schwarze Galeere“, „Die Spur der Steine“, „Schneeweißchen und Rosenrot“ und „Martin Luther“ zu sehen. Auch für Eva Kotthaus war „Der Teufel vom Mühlenberg“ der zweite Film, es folgten unter anderem Filme wie „Himmel ohne Sterne“ und Engagements für TV-Serien wie „Derrick“ und „Der Alte“. ■