Es gibt Rezepte, die wecken Erinnerungen wie kaum etwas anderes. Der Duft von gebratenem Speck, das Zischen der Pfanne, das warme Brot vom Vortag – und plötzlich ist man wieder Kind. Vielleicht in Omas Küche, wo es zum Abendbrot das berühmt-berüchtigte Affenfett gab. Dieses herzhafte Schmankerl war in der DDR kein Luxusgericht – aber es war ein kleines Highlight auf jeder Stulle. Damals wie heute gilt: Wer Affenfett kennt, liebt es. Und wer es noch nie probiert hat, wird überrascht sein, wie einfach, deftig und unwiderstehlich gut es schmeckt. Also: Zeit, sich auf eine kulinarische Zeitreise zu begeben!
Was ist eigentlich Affenfett?
Der Name mag zunächst für Stirnrunzeln sorgen – mit Affen hat das Ganze natürlich nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um einen liebevollen, wenn auch etwas schrägen Spitznamen für eine schmackhafte Speck-Zwiebel-Ei-Mischung, die auf frischem oder geröstetem Brot serviert wird. In vielen DDR-Haushalten gehörte dieses Gericht zum festen Bestandteil des Abendessens oder als schneller Sattmacher zwischendurch. Mal warm, mal kalt – immer mit einem großen Schluck Nostalgie.
Die Zutatenliste ist überschaubar, was typisch ist für viele Rezepte aus DDR-Zeiten. Es wurde verwendet, was da war – und genau das macht Affenfett auch heute so charmant.
Zutaten für 2 bis 3 Portionen Affenfett
- 50 g durchwachsener Bauchspeck
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 große Tasse Milch
- 1 mittelgroßes Ei
- 1 TL Mehl
- 1 TL Majoran
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 1 EL Fett zum Braten (z. B. Butterschmalz oder Pflanzenöl)
Zubereitung – so wird Affenfett gemacht
Speck und Zwiebel in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne das Fett erhitzen und beides bei mittlerer Hitze glasig braten. Der Speck sollte nicht zu knusprig werden – das Aroma soll sich mit der Zwiebel verbinden.
In einer Schüssel Milch, Ei, Mehl und Majoran gut verquirlen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken – je nach Vorliebe darf hier ruhig kräftig gewürzt werden.
Die Ei-Milch-Masse in die Pfanne geben und alles kurz stocken lassen. Dabei immer wieder vorsichtig umrühren, damit das Ganze cremig bleibt und nicht zu fest wird.
Das Affenfett idealerweise noch lauwarm auf frisches Brot streichen – ein Traum!

Affenfett: Ein Klassiker neu entdeckt
Auch wenn das Affenfett in seiner Einfachheit kaum zu toppen ist – man darf natürlich variieren. Etwas Knoblauch für den Extra-Kick? Frische Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch? Oder ein Klecks Senf in der Ei-Masse? Alles erlaubt, nichts verboten. Hauptsache, es schmeckt – und erinnert an frühere Zeiten.
Affenfett-Serviertipps für das perfekte DDR-Gefühl
Richtig stilecht wird das Ganze mit einer Scheibe Bauernbrot, vielleicht sogar leicht geröstet. Wer mag, reicht dazu Gewürzgurken oder eine Senfgurke. Und wenn noch ein Hauch von Omas Küche in der Luft liegt, dann haben Sie alles richtig gemacht. Auch ein kühles Bier passt hervorragend dazu – oder, ganz klassisch: ein Glas Malzbier. ■