„Geiler Verein“: Union-Legende Baumgart überrascht mit Hertha-Aussage
Der Trainer des 1. FC Köln leidet mit Hertha BSC, Geschenke hat er am Freitag aber nicht zu verteilen.
Und schon wieder alles oder nichts! Hertha BSC und Trainer Pal Dardai müssen beim 1. FC Köln im Kampf um den Klassenerhalt gewinnen. Der drohende Abstieg beschäftigt auch Köln-Trainer Steffen Baumgart. „Geiler Verein“: Union-Legende Baumgart überrascht mit Hertha-Aussage!
Baumgart weiß genau, dass es gegen Hertha ein ganz heißer Tanz wird. Freitagabend, 20.30 Uhr, Flutlicht: „Ich erwarte Intensität und Aggressivität. Es ist normal bei Mannschaften, die mit dem Rücken zur Wand stehen, dass sie alles reinwerfen.“
Wer nun denkt, Baume, in Köpenick eine lebende Legende, hätte Spaß daran, Hertha BSC mit einem Heimsieg in Richtung Zweite Liga zu schicken, der irrt gewaltig: „Ein Abstieg von Hertha wäre eine Katastrophe“, erklärt der 51 Jahre alte Rostocker und schiebt hinterher: „Auch, wenn ich Unioner bin. Für mich ist Hertha ein geiler Verein, der überragende Nachwuchsarbeit macht.“
Steffen Baumgart leidet mit Hertha BSC, aber ...
Dass es im Westend seit Jahren exakt andersherum läuft wie in Köpenick, nämlich steil bergab, weiß natürlich auch Baumgart. Über das Hertha-Chaos sagt der meinungsstarke Coach: „Das ist ein Traditionsverein, der aus meiner Sicht in die Bundesliga gehört, jetzt aber über einen längeren Zeitraum auch viel dafür getan hat, in diese Schwierigkeiten zu kommen. Das muss man auch mal sagen.“
Für Baumgart wird es also knifflig. Wobei der ehemalige Stürmer eigentlich nur gewinnen kann. Entweder Baume siegt und zieht mit dem 1. FC Köln an Rhein-Rivale Mönchengladbach vorbei. Oder Hertha gewinnt, was Berlin-Fan Baumgart in der Hauptstadt, wo selbst vielen Fans des 1. FC Union dämmert, dass ein Hertha-Abstieg gar nicht so cool wäre, auch einige Schulterklopfer einbringen würde.
Steffen Baumgart will gegen Hertha BSC unbedingt gewinnen
Klar ist, dass Baumgart die erste Variante bevorzugt: „Ich will das Spiel gewinnen, mit aller Macht. Das hat nichts mit der Situation von Hertha zu tun, sondern damit, dass wir nur noch zwei Heimspiele haben. Ich höre immer, dass es um nichts mehr geht. Doch: Es geht um eine ganze Menge.“
Neben dem erwähnten Prestige geht es Baumgart dabei auch um viele TV-Millionen, die umso höher ausfallen, je besser man in der Tabelle ins Ziel kommt.
Union-Legende Baumgart auch beim 1. FC Köln längst Kult
Um seinen Vertrag geht es dagegen nicht mehr. Baumgart, auch beim Effzeh dank seiner authentischen und charismatischen Art längst Kult, hat in der Domstadt bis 2025 verlängert, trotzt dabei ganz eisern dem Schleudersitz beim 1. FC Köln und hat deswegen gut Lachen: „Ich glaube, für die Kölner ist es beängstigend, dass der Trainer so lange hier ist.“
Den bei allen Herthanern so sehr herbeigesehnten Klassenerhalt hat der 1. FC Köln nach dem 2:1-Derbysieg in Leverkusen auch dank der guten Form von Ex-Hertha-Stürmer Davie Selke sicher. Dardai hofft ebenfalls auf Rückenwind nach dem 2:1 gegen den VfB Stuttgart, um das blau-weiße Mantra „vier Spiele, vier Siege“ und den ganzen Klub am Leben zu halten.
Dardai will mit Hertha Baumgart und Köln „überraschen“
Dabei setzt der Ungar wohl auf die gleiche Startelf, wobei er Baumgart mit dem ein oder anderen „Überraschungseffekt“ das Leben schwer machen will. Dass Hertha in dieser Saison noch nie zwei Spiele in Folge gewonnen hat? Genauso geschenkt wie die Horror-Bilanz, noch keinen Auswärtssieg eingefahren zu haben. Dardai macht wie immer das Beste daraus: Schließlich habe bisher jeder Verein mindestens einmal pro Saison in der Fremde gesiegt. Dardai: „Da müsste ich ja eigentlich gar nichts mehr machen.“
Gelingt ihm und Hertha BSC das und legen die Blau-Weißen im Abstiegskampf mit einem Sieg vor, stehen die Chancen immer besser, dass Hertha doch noch dem Abstieg von der Schippe springt. Das würde auch Baumgart, nicht am Freitagabend, aber auf lange Sicht freuen.
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