Urs Fischer nimmt mit dem 1. FC Union die Champions League ins Visier. Dabei verliert der Schweizer seinen Humor allerdings nicht. 
Urs Fischer nimmt mit dem 1. FC Union die Champions League ins Visier. Dabei verliert der Schweizer seinen Humor allerdings nicht.  Matthias Koch/imago

Es geht um verdammt viele Millionen, um den Heimnimbus im Stadion An der Alten Försterei und ums Prestige sowieso. Umso überraschender, dass Union-Trainer Urs Fischer vor dem „Endspiel“ um die Königsklasse gegen den SC Freiburg (Sonnabend, 15.30 Uhr) die eiserne Zurückhaltung aufgibt. Zeitenwende in Köpenick! Der 1. FC Union will in die Champions League!

„Ich musste in dieser Woche auch lesen, dass wir eigentlich nichts zu verlieren haben, sondern nur zu gewinnen. Ich weiß nicht, ob das so zutreffend ist, wenn du 29 Spieltage von 31 unter den ersten vier bist“, erklärt Fischer. 

Der 57 Jahre alte Schweizer, sonst meist bedacht bis zurückhaltend, nennt das Kind beim Namen: „Es geht um sehr viel. Es wird eine Spannung da sein. Nicht nur im Spiel gegen Freiburg, sondern auch im darauffolgenden Spiel. Wichtig ist: Bekommst du eine Leichtigkeit hin oder verkrampfst du?“

Urs Fischer hat bei Union gegen Freiburg alle Mann an Bord

Zur Erinnerung: Der 1. FC Union hat die erneute Europa-Cup-Teilnahme bereits sicher und steht vor der Krönung der wunderbaren eisernen Reise. Die Köpenicker liegen derzeit mit nur einem Zähler Rückstand auf RB Leipzig und punktgleich mit dem SC Freiburg auf Rang vier, somit auf einem Champions-League-Platz.

Fischer: „Jetzt besteht die Möglichkeit, Vierter zu bleiben, Dritter zu werden, aber du kannst auch noch Sechster werden.“

Unions Cheftrainer Urs Fischer kann gegen den SC Freiburg personell aus dem Vollen Schöpfen, hat alle Mann an Bord. 
Unions Cheftrainer Urs Fischer kann gegen den SC Freiburg personell aus dem Vollen Schöpfen, hat alle Mann an Bord.  Matthias Koch/imago

Helfen, nicht zu verkrampfen, soll die Festung Alte Försterei: Seit 21 Meisterschaftsspielen hat Union zu Hause nicht mehr verloren. Und: Fischer hat alle Mann an Bord, auch Kapitän Christopher Trimmel, der in dem so wichtigen Duell mit Freiburg seinen 300. Pflichtspieleinsatz für Union Berlin absolvieren könnte. 

Champions-League-Frage bringt Fischer zum Lachen

Die gute Laune ist Fischer trotz der eisernen Zeitenwende und des Drucks vor dem Endspiel um Europa aber nicht vergangen. Auf die Frage, ob er im Juli 2018 bei seinem Amtsantritt als Cheftrainer des damaligen Zweitligisten 1. FC Union den Anspruch gehabt habe, mit den Eisernen in der Champions League zu spielen, muss Fischer herzhaft lachen: „Was war meine Aufgabe, als ich hierherkam? Das Ganze ein bisschen zu stabilisieren und tabellarisch sich zu verbessern. In all diesen fünf Jahren ist es eigentlich nur bergauf gegangen.“

Das soll sich auch am Sonnabend nicht ändern, wenn der 1. FC Union gegen Freiburg jetzt auch offiziell nach der Champions League greift und mit einem Sieg im vierten Bundesligajahr sogar einen Punkte- und Siegrekord aufstellen kann. 

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