Das Lachen ist zurück: Pal Dardai, Trainer von Hertha BSC, strahlt Optimismus aus.
Das Lachen ist zurück: Pal Dardai, Trainer von Hertha BSC, strahlt Optimismus aus. Imago/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Sie sind die Schwaben-Bezwinger! Die Hoffnungsbringer. Und Pal Dardai legte sich vor dem wichtigen Spiel beim 1. FC Köln an diesem Freitag (20.30 Uhr/Dazn) schon mal fest: Die Jungs von Hertha BSC, die den VfB Stuttgart mit 2:1 geschlagen haben, sollen auch in der Domstadt die Kohlen aus dem Feuer holen und Hertha mit dem zweiten Sieg in Folge in Schlagweite zur Rettung bringen.

Wobei der Ungar sich das altbekannte Motto „Never change a winning team“ (Ändere nie eine siegreiche Mannschaft) nicht vom Grundsatz her zu eigen macht. Sondern für ihn ist es eine Von-Fall-zu-Fall-Entscheidung! „So etwas ist schön. Aber es liegt auch an Gegneranalyse, was man einplanen muss. Aber die Mannschaft, die gewonnen hat, wird wohl auch Freitagabend beginnen“, verriet der 47-Jährige mit einem Lächeln, als wären die Blau-Weißen nicht immer noch Schlusslicht, sondern längst gerettet.

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Mit ein Grund für Dardais Freude ist der derzeitige Krankenstand. Es sind bis auf Tolga Cigerci, der sich mit Wadenproblemen herumplagt, keine weiteren Angeschlagenen dazugekommen. Und der Türke war unter Dardai zuletzt ohnehin nicht zum Zug gekommen. In München saß er nur auf der Bank, gegen den VfB stand er nicht mal im Kader.

Hinspielsieg hilft Hertha BSC nicht mehr

Dass die Blau-Weißen im Hinspiel gegen den 1. FC Köln schon gewinnen konnten, spielt für Dardai keine große Rolle. „Jedes Spiel ist anders. Aus dem Spiel kann man nichts mehr mitnehmen“, glaubt der Ungar.

Wohl aber aus der letzten Partie im Olympiastadion. Denn die Maßnahme, Marton Dardai auf die Sechserposition vor die Abwehr vorzuschieben, hatte sich als stabilisierend für das Gesamtgefüge der Herthaner erwiesen. Denn dadurch strahlte auch der im gesamten Saisonverlauf nicht immer souverän agierende Innenverteidiger Filip Uremovic eine ganz andere Ruhe auf dem Feld aus.

Wie Pal das hinbekommen hat? „Uremovic ist Verteidiger. Vertrauen ist da wichtig. Wie auch bei den Torhütern. Wichtig ist, dass du mit ihnen redest, ihnen was gibst. Filip ist taktisch ein guter Fußballer und zweikampfstark. Es ist ja immer die Frage, wann du in einen Zweikampf gehst. Vor allem dann, wenn er fühlt, du bist gesichert. Wenn Marton vor der Abwehr spielt, hat Filip ein gutes Gefühl, das war wichtig“, plauderte Dardai aus dem Nähkästchen. Er habe seinen Gegner aufgefressen, zollte er dem Kroaten ein Lob.

Konzentrierte Arbeitsatmosphäre bei Hertha BSC

Dardai erfreut dieser Tage vor allem die trotz der Störgeräusche von draußen – Stichwort Finanzen und Mitgliederversammlung – veränderte Arbeitsatmosphäre bei seinen Profis. Man versuche alles andere auszublenden und sich nur auf den Sport zu konzentrieren, berichtete er zufrieden von den Trainingseinheiten hinter verschlossenen Türen. „Jeder ist jetzt konzentriert und hört zu“, so Dardai, der vor allem am Umschaltspiel gearbeitet hat diese Woche. Da haben wir vieles nicht gut gemacht. Wenn wir da konzentrierter sind, haben wir acht bis zehn Abschlüsse mehr. Und das wären ein oder zwei Tore mehr, so Dardais messerscharfe Schlussfolgerung.

Die Spieler wollten sich weiter verbessern. Und seien – erreicht ist mit dem Sieg gegen den VfB ja noch nichts – nicht zufrieden. „Sie dürfen auch nicht zufrieden sein. Wenn sie das sind, ist das der Anfang vom Ende“, so Dardai.

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