Die Stadtbild-Debatte kocht immer wieder hoch – um die umstrittene Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kehrt einfach keine Ruhe ein. Bei „maischberger“ wurde das Berliner Stadtbild nun ein weiteres Mal zum Thema. Hintergrund waren die Äußerungen von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) nach seinem Besuch in einem zerstörten Vorort von Damaskus. Eine Frage von Moderatorin Sandra Maischberger sorgte dann für heftigen Zoff im Studio.
Äußerungen von Wadephul werden zum Anlass für Stadtbild-Debatte
Zu Gast in der Sendung waren die Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann (Grüne) und Stephan Mayer, ehemaliger CSU-Generalsekretär. Bei der Diskussion über die Syrien-Äußerungen von Johann Wadephul lenkte Sandra Maischberger erneut die Aufmerksamkeit auf die Stadtbild-Debatte. Wadephul hatte nach einem Besuch in einem zerstörten Vorort von Damaskus angemerkt: „Hier können wirklich kaum Menschen richtig würdig leben.“ Die Äußerung sorgte für Diskussionen, weil sie als Abkehr vom Kurs der Union verstanden wurde.
Maischberger nun zu CSU-Mann Mayer: „Gibt es zu viele Syrer im Stadtbild?“ Die Frage führe von der eigentlichen Debatte weg. Es werde seit drei Wochen darüber diskutiert. „Deutschland hat doch wirklich andere Probleme und andere Herausforderungen, als über diesen einen oder zwei Sätze zu debattieren.“ Viele Menschen hätten aber gesagt, dass Merz recht habe. Mayer finde die Forderung richtig, dass sich am Stadtbild in den Großstädten etwas ändert – er spricht vor allem von schwierigen Zuständen in Bahnhofsvierteln. Doch es gehe nicht nur um ausländische Mitbürger, sondern auch um Themen wie Sauberkeit.

Stadtbild-Debatte: Stephan Mayer legt bei Maischberger nach
Haßelmann legt nach: 62 Prozent der Menschen aus Syrien, die in Deutschland in Arbeit seien, seien in systemrelevanten Berufen. Sie mache sich Gedanken darüber, wie solche Debatten auf die Menschen wirken. „7000 Syrer sind Ärztinnen und Ärzte, die in der Kardiologie und sonst wo arbeiten. Wo meine Eltern und viele andere Menschen, die wir kennen, darauf angewiesen sind, dass sie behandelt werden.“
Doch Mayer kontert. „7000 Ärzte von einer Million Syrer, die in Deutschland leben. Es war doch eine Mär zu glauben, dass hier nur hochqualifizierte Ingenieure, Rechtsanwälte nach Deutschland kommen.“ Er frage sich eher, wie die allgemeine Bevölkerung die Debatte aufnehme. „Viele verstehen unsere Debatte schon lange nicht mehr. Denn es gibt ein eklatantes Problem in unseren Großstädten. Würden sie einer jungen Frau empfehlen, alleine ab 22 Uhr in der Berliner S-Bahn zu fahren?“
Stephan Mayer spricht von zehn Messer-Attacken pro Tag in Berlin
Jeden Tag würden sich in der Hauptstadt zehn Messerattacken ereignen. „Im letzten Jahr 3500. Und es gehört auch zur Wahrheit, dass in der polizeilichen Kriminalstatistik in allen einschlägigen Delikten ausländische Tatverdächtige überproportional vertreten sind.“ Das sei kein AfD-Sprech, sondern es seien Fakten. „Und wir haben in Deutschland über 200.000 ausreisepflichtige Personen. Das ist eine Stadt der Größenordnung von Mainz oder von Erfurt.“




