Die Stadt wird immer voller – auf dem Mietmarkt herrscht der blanke Horror, Facharzttermine sind Mangelware und in den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt’s meist nur noch Stehplätze. Doch von Entspannung keine Spur: Zwar kehren ständig Menschen Berlin den Rücken, bis 2040 sollen aber mehr und mehr Menschen in die Hauptstadt kommen. Eine neue Bevölkerungsprognose zeigt jetzt, dass es vor allem im Osten immer voller wird.
Berlin wird voller und voller – vor allem der Osten!
Wem es schon jetzt zu voll ist, der wird an diesen Zahlen absolut keine Freude haben: Laut neuen Schätzungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung soll die Berliner Bevölkerung bis zum Jahr 2040 um weitere rund 109.000 Einwohner wachsen. Rund vier Millionen Berlinerinnen und Berliner sollen dann in der Hauptstadt leben. Aber: wo? Sie sollen sich sehr unterschiedlich verteilen. Laut der Zahlen gehen die Bevölkerungszahlen vor allem in acht Bezirken rauf, nur in vier anderen runter.
Was dabei deutlich wird: Im Osten wird es immer voller! Besonders brutal könnte es laut der Schätzungen in Treptow-Köpenick werden, hier soll die Bevölkerungszahl um 9,6 Prozent steigen. In absoluten Zahlen wären das rund 28.000 Anwohner. Auch in Pankow sollen so viele Menschen dazukommen, hier fällt der Anteil an der Bevölkerung aber niedriger aus, weil der Bezirk größer ist.
Und: Auch Lichtenberg ist ein Boom-Bezirk: Die Rede ist hier von 25.000 neuen Bewohnern, das wären 8 Prozent. Auch in Hellersdorf sollen mehr als 13.000 Einwohner dazukommen – unter den Ortsteilen ist auch das nördliche Weißensee mit einem Zuwachs von mehr als 9000 Einwohnern beliebt.

Alle wollen in den Osten – und immer weniger in den Westen
In den Bezirken ging es schon in den vergangenen Jahren immer mehr bergauf. Dem gegenüber stehen die West-Bezirke. Für Steglitz-Zehlendorf wird ein Rückgang von 2,9 Prozent vorhergesagt, das wären 9000 Einwohner weniger. In Charlottenburg-Wilmersdorf soll die Bevölkerungszahl um 2,5 Prozent sinken, das sind 8400 Anwohner weniger. Das bedeutet: Alle wollen in den Osten, immer weniger in den Westen.

Für die Daten analysieren Statistiker die unterschiedlichsten Quellen – zugrunde liegen etwa aktuelle Entwicklungen der Demografie, Geburten- und Sterbestatistiken, Analysen zum Wanderungsgeschehen. Solche Zahlen sind vor allem wichtig für die Stadtentwicklung und vieles, was damit in Zusammenhang steht. Schulungen, Kitas, Wohnungen, Verkehr, Sozial- und Gesundheitsinfrastruktur werden auch auf Grundlage solcher Prognosen geplant. Und müssen geplant werden – denn wenn es schon jetzt schwierig ist, einen Arzttermin und eine Wohnung zu bekommen, wird es mit vier Millionen Einwohnern nicht unbedingt besser.
Auch in Brandenburg werden es immer mehr Einwohner
Übrigens: Auch in Brandenburg gehen die Zahlen rauf: Für 2040 rechnen die Statistiker hier mit einem Zuwachs von 17.000 Menschen. Das ist gerechnet auf die Größe des Bundeslandes allerdings ein eher kleines Plus. Die Bevölkerungszahl in Brandenburg läge dann bei 2,57 Millionen Menschen.




