Er gehörte zu den Stars der Himalaya-Freianlage. Und er hat im Tierpark Berlin schon mehrfach für fauchigen und flauschigen Nachwuchs gesorgt – für die Erhaltung seiner Art ein ganz wichtiger Beitrag. Doch nun ist der Schneeleopard-Mann Bataar (14) aus der dem Tierparadies in Berlin-Lichtenberg ausgezogen, weil er unfruchtbar ist.
Bereits am 29. Oktober ist Bataar in den Zoo Dresden (Sachsen) umgezogen. Dort soll der Schneeleopard-Star einer älteren Schneeleopardin Gesellschaft leisten, teilte der Tierpark mit. Und es gibt auf der Anlage in Berlin schon einen Nachfolger Bataar: Schneeleoparden-Mann Sayan (12). Der Raubkatzen-Kater aus dem Zoo Salzburg soll mit Herzdame Layla (5) jetzt für süße Leoparden-Babys im Berliner Tierpark sorgen.

Der Grund für den Männchen-Wechsel mag hart klingen, ist aber notwendig. Da Bataar nicht mehr fruchtbar ist, wurde dieser Tausch im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) beschlossen, um die genetische Vielfalt innerhalb der europäischen Schneeleopardenpopulation zu erhalten.
„Wir möchten damit das langfristige Überleben dieser faszinierenden Tierart sichern. Dass Sayan nun bei uns einzieht, ist ein wichtiger Schritt in unserem europaweiten Netzwerk für den Schutz der Schneeleoparden“, sagt Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem.
Neuer Schneeleopard im Tierpark: Sayan soll bedrohte Art retten
Die immer seltener werdenden Raubkatzen leben in den Hochgebirgsregionen Zentralasiens in Höhen bis zu 5.000 Metern. Ihr Revier erstreckt sich über Länder wie China, Indien, Nepal, Mongolei, Russland und Kirgisistan. Die verbotene Jagd nach den Tieren, Lebensraumverlust und der Rückgang von Beutetieren setzen dem Schneeleoparden schwer zu. Laut Studien sollen nur noch 4.000 bis 6.000 dieser Raubkatzen in der Wildnis leben. In der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN sind sie daher als „gefährdet“ eingestuft.

Seit 70 Jahren gibt es Schneeleoparden im Tierpark Berlin
Im Tierpark Berlin werden seit fast 70 Jahren Schneeleoparden gezeigt. Seit 1998 zählen sie dort durchgängig zum Tierbestand und 1999 gelang die erste erfolgreiche Nachzucht. Heute gehören Raubkatzen im Himalaya-Gebirge des Tierparks zu den besonderen Publikumslieblingen. Das Artenschutzprogramm „Berlin World Wild“ von Zoo und Tierpark Berlin unterstützt den Naturschutzbund NABU seit 2022 beim Schneeleopardenschutz und finanziert die Anti-Wilderei-Maßnahmen in Kirgisistan, wo die Wildschutz-Einheit „Gruppa Bars“ regelmäßig im Einsatz ist.



