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Verkehrs-Hammer! Schmeißt Berlin 2026 die Autos aus der Stadt?

Die Bürgerinitiative „Volksentscheid Berlin autofrei“ will den Verkehr in der Innenstadt reduzieren. 2026 soll eine große Unterschriftensammlung starten.

Author - Florian Thalmann
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In Berlin gibt es jeden Tag Stau, denn die Stadt ist voller Autos. Ein Volksbegehren soll das im kommenden Jahr in der Innenstadt ändern.
In Berlin gibt es jeden Tag Stau, denn die Stadt ist voller Autos. Ein Volksbegehren soll das im kommenden Jahr in der Innenstadt ändern.Markus Wächter/Berliner KURIER

Berlins Straßen sind voll, voller, am vollsten! Tag für Tag schiebt sich die gigantische Blechlawine durch den Berliner Verkehr. Doch das könnte schon bald ein Ende haben: Anfang 2026 soll in der Hauptstadt ein Volksbegehren starten, das für ein Autoverbot in der Innenstadt sorgen soll. Dafür ist jetzt der Weg frei. Ab dem Anfang des Jahres werden also Unterschriften gesammelt. Schmeißt Berlin die Autos raus?

„Volksentscheid Berlin autofrei“ geht in die nächste Phase

Das Abgeordnetenhaus weigerte sich, einen Gesetzesentwurf der Bürgerinitiative „Volksentscheid Berlin autofrei“ zu beschließen – und machte damit den Weg frei für das passende Volksbegehren. Schon im Januar soll laut dem Bündnis begonnen werden, Unterschriften zu sammeln. Das Ziel: Innerhalb von vier Monaten müssen Unterschriften von sieben Prozent der Berliner her, die wahlberechtigt sind. Das wären konkret 170.000 Menschen, die dafür unterschreiben müssen.

Wenn das klappt, kommt die nächste Stufe: der Volksentscheid. Stimmt eine Mehrheit der Wähler und mindestens ein Viertel der Wahlberechtigten zu, würde das Gesetz in Kraft gesetzt. Ende September könnten die Berliner ihre Kreuzchen für die brisante Entscheidung setzen – denn am 20. September sollen auch die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus stattfinden.

Berlins Straßen sind ständig verstopft. Die Initiatoren des Volksbegehrens wollen mit reduziertem Verkehr für mehr Lebensqualität sorgen.
Berlins Straßen sind ständig verstopft. Die Initiatoren des Volksbegehrens wollen mit reduziertem Verkehr für mehr Lebensqualität sorgen.Soeren Stache/dpa

Die Initiatoren des Volksentscheids wollen für weniger Verkehr in der Innenstadt sorgen – aus den unterschiedlichsten Gründen. „Berlin steht im Stau — Lärm, Abgase und gefährlicher Verkehr prägen den Alltag. Jährlich sterben in Berlin rund 50 Menschen im Straßenverkehr, tausende werden schwer verletzt“, heißt es auf der Website der Organisatoren. „Wir wollen eine Stadt, in der alle sicher, gesund und klimafreundlich unterwegs sein können.“ Die private Nutzung von Autos soll innerhalb des S-Bahn-Rings reduziert werden – für mehr Platz und Lebensqualität.

Berlin autofrei? Das bedeutet es für die Berliner

Dafür sollen innerhalb von vier Jahren fast alle Straßen im S-Bahn-Ring zu „autoreduzierten Straßen“ werden – ausgenommen sind nur die Bundesstraßen. Private Autofahrten sollen pro Person nur bis zu zwölfmal im Jahr möglich sein. Ausnahmen soll es unter anderem für Menschen mit Behinderung, Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Müllabfuhr, Taxen sowie Wirtschafts- und Lieferverkehr geben.

Zu dem Vorhaben gibt es gemischte Meinungen. Während die AfD den Vorstoß als „menschenverachtend“ ablehnte, kamen von anderen Parteien auch positive Stimmen, zumindest zum Plan, den Autoverkehr zu reduzieren. Denn viele finden die Idee zwar gut, die Einschnitte ins Leben der Berliner aber zu radikal. Die Grünen sprachen von einem „sehr weitreichenden“ Gesetzentwurf. Klimaschutz, Gesundheit und Verkehrssicherheit seien legitime Gründe für weitreichende Maßnahmen im Straßenverkehr.

Wie finden Sie die Idee, die Autos aus der Innenstadt zu verbannen? Oder ist die Idee völliger Quatsch? Schicken Sie uns Ihre Meinung an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!