Es klingt nach einem Scherz

Gänseessen von Frank Zander: PETA fordert veganes Menü statt Gans!

Jedes Jahr veranstaltet Frank Zander ein Weihnachtsessen für Obdachlose und Bedürftige. Die Tierschützer von PETA stört, dass hier Gans serviert wird.

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Seit vielen Jahren veranstaltet Frank Zander sein Gänseessen für Obdachlose und Bedürftige. Nun will PETA, dass ein veganes Menü serviert wird.
Seit vielen Jahren veranstaltet Frank Zander sein Gänseessen für Obdachlose und Bedürftige. Nun will PETA, dass ein veganes Menü serviert wird.Jeny Kalaene/dpa

Sein Weihnachtsessen ist eine Institution in Berlin – doch selbst gegen eine so tolle Sache können einige offenbar wettern! Schlager-Star Frank Zander veranstaltet bereits seit 1995 jedes Jahr sein Gänseessen für Obdachlose und Bedürftige, bei denen er mit der Hilfe vieler prominenter Unterstützer Weihnachtsfreude zu denen bringt, die es richtig schwer haben. Doch nun gibt es Ärger – und das kurz vor dem diesjährigen Weihnachtsessen. Der Grund: Die Tierschutzorganisation appelliert an den Sänger, seinen Gänse-Schmaus doch bitte vegan abzuhalten – ein Vorstoß, über den einige nur mit dem Kopf schütteln können.

PETA fordert: Frank Zander soll Obdachlosen ein veganes Menü servieren!

Es hört sich nach einem schlechten Scherz an, doch es ist wahr: Die Tierschutzorganisation PETA hat sich mit einer Stellungnahme zum traditionellen Weihnachtsessen von Schlager-Star Frank Zander zu Wort gemeldet. Der Grund: Den Tierschützern ist es offenbar ein Dorn im Auge, dass bei der Veranstaltung von Zander Weihnachtsgans serviert wird. Man habe „Frank Zander in diesem Jahr angeschrieben und ihn gebeten, in Zukunft auf ein veganes Menü umzusteigen“, heißt es in einer Erklärung von PETA. „Die Tierrechtsorganisation wies in dem Schreiben neben dem Tierleid bei Fleischkonsum auch auf Umwelt- und Klimaaspekte hin und bot an, den Kontakt zu einem veganen Koch zu vermitteln.“ Der könne bei der Menüerstellung helfen.

Zwar sei es „wundervoll, dass Frank Zander bedürftigen Menschen mit einem Weihnachtsmenü einen schönen Abend bereitet“, so Lisa Kainz, Fachreferentin für Ernährung und Agrarwissenschaften bei PETA. „Jedoch leiden für dieses Essen unzählige Gänse und andere Tiere, bevor sie im Schlachthaus getötet werden.“ Weihnachten solle aber ein Fest für alle Lebewesen sein, weshalb man Frank Zander ein veganes Menü vorgeschlagen habe. „Bei der weihnachtlichen Fürsorge sollte immer auch das entstehende Tierleid berücksichtigt werden, das besonders durch den hohen Fleischkonsum während der Festtage, aber auch Güter wie beispielsweise Butter oder Sahne in Rezepten erzeugt wird.“ Ein veganes Menü sei „ganz im Geist der heiligen Nacht“.

Auch dieses Jahr sind 2500 Menschen zum großen Gänseessen von Frank Zander im Hotel Estrel eingeladen.
Auch dieses Jahr sind 2500 Menschen zum großen Gänseessen von Frank Zander im Hotel Estrel eingeladen.Eventpress/imago

Die Tierschützer führen an, wie stark die Gänse unter der Mast leiden – und dass 40 Prozent der Gänse in Deutschland für die Festtage sterben müssen. „Vor ihrem Tod werden Gänse meist unter katastrophalen Bedingungen gehalten, gemästet und wie Produkte behandelt“, heißt es in der Erklärung der Tierschützer. „Die Zucht, die auf einen möglichst hohen Fleischansatz abzielt, führt häufig zu schmerzhaften Knochenverformungen oder Kreislauferkrankungen.“ In Deutschland gebe es keine speziellen Haltungsvorschriften für Gänse – „und so müssen sich die Betriebe nur an die wenigen allgemeinen Regelungen des Tierschutzgesetzes halten“.

Auch viele Stars helfen und halfen beim Gänseessen von Frank Zander. Hier: Der 2021 verstorbene Schauspieler Herbert Köfer serviert Gans.
Auch viele Stars helfen und halfen beim Gänseessen von Frank Zander. Hier: Der 2021 verstorbene Schauspieler Herbert Köfer serviert Gans.Eventpress/imago

Veganes Weihnachtsessen statt Gans? DAS sagt Familie Zander dazu!

Marcus Zander, der Sohn von Frank Zander, äußerte sich gegenüber der „Berliner Zeitung“, dass der Vorstoß der Tierschützer zu einer unmöglichen Zeit komme. Das Problem: Das Weihnachtsessen ist für den 21. Dezember geplant, insgesamt 2500 Gäste sind in diesem Jahr eingeladen. „Wir sind gerade alle im Stress, damit die Feier reibungslos abläuft. Das ist gerade wirklich wichtiger als dieser Brief“, sagt er. Es sei unfair, dass so ein Schreiben eine Woche vor einem so großen Event öffentlich gemacht wird – es sei nicht mehr möglich, jetzt auf so eine Forderung zu reagieren.

Familie Zander wolle erst nach dem Event auf den Appell der Tierschützer antworten. Die Feier im Hotel Estrel könnte demnach sogar schon dafür genutzt werden, ein Stimmungsbild zu erstellen. Würden sich die Menschen, die hier ihr Weihnachtsessen genießen, eher über ein veganes Menü freuen – oder wollen sie lieber beim Gänsebraten bleiben? Schon jetzt wies Zander aber darauf hin, dass es vermutlich wesentlich teurer wäre, ein veganes Menü zuzubereiten. Ob der Appell der Tierschützer also Einfluss auf die kommenden Ausgaben des Weihnachtsessens von Frank Zander haben wird, bleibt abzuwarten.

Was halten Sie von dem Vorstoß der Tierschützer? Sollte Frank Zander bei seinem Weihnachtsessen wirklich lieber ein veganes Menü servieren? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung – schreiben Sie uns an leser-bk@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!