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Die neue XXL-Straßenbahn der BVG: Zu schwer für Berlins Brücken?

Berlins marode Brücken machen den Start der neuen, superscheren Urbanliner zum Problem. Erst müssen alle Bauwerke auf den Strecken geprüft werden.

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Einsteigen bitte: Ein neuer Urbanliner steht auf dem BVG-Betriebshof Lichtenberg zur Besichtigung bereit. Die Straßenbahn von Alstom in Bautzen bietet 92 Sitz- und 220 Stehplätze.
Einsteigen bitte: Ein neuer Urbanliner steht auf dem BVG-Betriebshof Lichtenberg zur Besichtigung bereit. Die Straßenbahn von Alstom in Bautzen bietet 92 Sitz- und 220 Stehplätze.Peter Neumann

Sie gilt aus Raumwunder auf Schienen. Die neue XXL-Tram (312 Plätze) der BVG, die bald durch Berlin rollen soll. Doch die Inbetriebnahme des sogenannten Urbanliners von Alstom wurde immer wieder verschoben. Jetzt kommt raus: Die neue Straßenbahn ist so schwer (rund 100 Tonnen), dass es Probleme mit Berlins sowieso schon maroden Brücken gibt.

Wie die Berliner Zeitung berichtet, ist der Urbanliner, von dem bislang 20 Exemplare bestellt wurden, für mindestens eine Brücke zu schwer – die neue XXL-Tram kann also eine geplante Strecke nicht bedienen. Da stellt sich die Frage: Hat das vorher keiner überprüft?

BVG hat Problemen mit den maroden Berliner Brücken

Ein Insider erzählt in der Berliner Zeitung, dass er es merkwürdig finde, dass das hohe Gewicht des Urbanliners erst während des Zulassungsverfahrens auffällt: „Das hat man doch schon vorher gekannt“, sagt er. Zwar hätte sich der Zustand der Berliner Brücken seit Beginn des Bestellverfahrens im Jahr 2013 verschlechtert, dass die neue Bahn aber doppelt so schwer wie bisherige Modelle ist, sei lange bekannt gewesen.

Die Senatsverkehrsverwaltung muss jetzt jede Brücke im 194 Kilometer langen Straßenbahnnetz der Stadt prüfen, ob sie das Gewicht des Urlaubsliners (plus das Gewicht der Passagiere) überhaupt aushält.

Gute Nachrichten für die M4

Bei welcher Brücke es Probleme gibt, wird bisher geheimgehalten. Klar ist bisher nur, dass davon nicht die Linie M4 zwischen Mitte und Hohenschönhausen betroffen sein kann. „Dort gibt es keine Brücke“, sagte ein BVG-Tramfahrer zur Berliner Zeitung.

Sicher ist, dass der 50,89 Meter lange Urbanliner (220 Steh- und 92 Sitzplätze) in diesem Jahr nicht mehr auf die Strecke gehen wird. Vor Anfang 2026 wird es nichts, hieß es nach Informationen der Berliner Zeitung auf der jüngsten Aufsichtsratssitzung der BVG. Frühestens bis dahin könnten die Probleme mit der Zulassung für Berlins Straßen geklärt sein.