Tausende Geräte, Millionen Datenpakete, Hunderte Aussteller – und mittendrin: ein Netzwerk, das alles steuern muss. Jetzt zündet die Messe Berlin den Daten-Turbo und baut ihr digitales Rückgrat komplett um. Das Ziel: mehr Tempo, mehr Sicherheit und auch mehr Durchblick.
Die Messe Berlin startet ein Großprojekt für ihre digitale Zukunft. Auf ihrem Gelände entsteht eine neue, zentrale Schaltzentrale fürs Netz – ein System, das genau weiß, welches Gerät welche Adresse hat, wer online ist und wie die Daten fließen.
Bislang lief vieles dezentral in Berlin, verteilt auf einzelne Netzwerkknoten und externe Server. Doch das alte System stößt mittlerweile an seine Grenzen: Immer mehr Aussteller streamen, buchen, präsentieren und kassieren gleichzeitig. Die Folge: komplexe Datenwege, hoher Wartungsaufwand und kaum Überblick. Damit soll jetzt Schluss sein.
Die Messe setzt auf eine Komplettlösung mit dem technischen Kürzel DDI – das steht für DNS, DHCP und IPAM, drei Bausteine, die künftig alle Netzwerkadressen zentral verwalten. Und das heißt: Die Techniker wissen immer genau, wo im Netz gerade was passiert.
Das Ziel ist also klar: ein starkes, ausfallsicheres System, das auch bei Hochbetrieb standhält. Dafür werden physische Server an mehreren Standorten aufgebaut, verbunden durch Glasfaser und geschützt durch ein besonders sicheres Betriebssystem. Die geplante Ausfallsicherheit sollte bei 99,7 Prozent liegen. Zumindest ist das die Forderung der Ausschreibung, die dem Berliner KURIER vorliegt.
Kriminelle bleiben bei Messe-Ausschreibung außen vor
Darin wird auch klargestellt, wer sich an dem Projekt nicht beteiligen darf. Ausgeschlossen sind ausdrücklich Bewerber, die folgenden Kriterien entsprechen: „Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung, Bildung krimineller Vereinigungen, Bestechlichkeit, Vorteilsgewährung und Bestechung, Verstöße gegen umweltrechtliche Verpflichtungen, Verstöße gegen umweltrechtliche Verpflichtungen, Betrug oder Subventionsbetrug, Verstöße gegen sozialrechtliche Verpflichtungen, Insolvenz.“
Man sieht daran, dass es bei dem neuen Super-Netzwerk ans Eingemachte geht. Und tatsächlich ist die geplante neue kritische Infrastruktur anfällig für Cyber-Attacken aus aller Welt. Gesprochen wird deshalb von einem Hochrisikobereich. Denn wo Daten fließen, lauern Risiken.
Hacker, Schadsoftware oder falsche Konfigurationen können ganze Systeme lahmlegen. Deshalb legt die Messe größten Wert auf Sicherheit. Im besten Falle heißt der Plan also: physische Server statt Cloud-Phantome, und zwar in abgesicherten Rechenzentren mit Zutrittskontrolle und Überwachung. Jeder Handgriff wird dann protokolliert, jede Verbindung verschlüsselt. Aber wer weiß.

Digital zieht Berlin auf jeden Fall die Mauern wieder hoch. Mehrstufige Passwörter, klare Zugriffsrechte und ein „gehärtetes“ Betriebssystem sollen Angreifern keine Chance bieten. Der Datenaustausch wird streng geregelt – alle Schnittstellen laufen nur verschlüsselt, Zugänge sind auf das Nötigste beschränkt.
Dazu kommt eine lückenlose Überwachung: Spezielle Programme sollen sofort erkennen, wenn sich verdächtiger Datenverkehr zeigt oder jemand versucht, sich unbefugt einzuloggen. In solchen Fällen schlägt das System automatisch Alarm.
Messe will Rückgrat ihres digitalen Betriebs schützen
Auch beim Datenschutz geht die Messe laut Ausschreibung auf Nummer sicher. Protokolle und IP-Daten sollen nur so lange gespeichert werden, wie es wirklich nötig ist.
Und mit all diesen Maßnahmen will die Messe Berlin das Rückgrat ihres digitalen Betriebs schützen – und sicherstellen, dass das neue Netzwerk nicht nur schnell und modern, sondern auch stark gepanzert in die Zukunft geht.




