Nach dem Abriss im Mai

Brücke An der Wuhlheide in Köpenick: Was wird aus den ollen Rampen?

Im Frühjahr wurde die Brücke gesperrt und abgerissen, wochenlanges Verkehrschaos folgte. Nun stehen die letzten Reste des Bauwerks noch immer da.

Author - Florian Thalmann
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Irres Bild in Köpenick: Die verwaisten Auffahrten der Brücke An der Wuhlheide stehen auch Monate nach dem Abriss noch immer mitten auf der Fahrbahn.
Irres Bild in Köpenick: Die verwaisten Auffahrten der Brücke An der Wuhlheide stehen auch Monate nach dem Abriss noch immer mitten auf der Fahrbahn.Bernd Friedel/imago

Die Sperrung und der anschließende Abriss der Brücke An der Wuhlheide stürzte Berlin im Frühjahr ordentlich ins Chaos: Für viele Menschen in Köpenick ist die Kreuzung, über die die Brücke führte, das Tor zur Hauptstadt – und das blieb nun verschlossen. Trotzdem bewies Berlin in dem Fall Tatkraft, denn innerhalb von einer Woche war die Brücke Geschichte. Nur eines erinnert noch an das einstige Bauwerk: die Rampen, die einst auf die Brücke führten. Wann kommen sie endlich weg? Ein SPD-Abgeordneter hat jetzt nachgefragt.

Rampen der Brücke an der Wuhlheide werden erst 2026 abgerissen

Sie stehen auf der Straße An der Wuhlheide wie stumme Zeitzeugen, die an eine längst vergessene Epoche erinnern – die Epoche, in der hier noch eine Brücke stand: die Rampen, die früher die Auffahrt der Brücke bildete. Als das Bauwerk im Frühjahr abgerissen werden musste, blieben sie stehen. Doch was wird nun daraus? Eine neue Attraktion für Skateboardfahrer? Eine besondere Sehenswürdigkeit für Köpenick-Touristen? Oder sollen sie den Anfang für eine neue Brücke bilden?

Der SPD-Abgeordnete Lars Düsterhöft hat jetzt nachgefragt – und von der Senatsverwaltung für Verkehr Antworten erhalten. Aus der Antwort auf seine parlamentarische Anfrage geht zumindest hervor, dass die Rampen nicht dort stehen bleiben sollen – dass sie die Basis für eine neue Brücke bilden, scheint also ausgeschlossen. Es sei noch immer geplant, die ehemaligen Auffahrten zur Brücke zu entfernen. Und das schon bald: „Die Rückbau- und Abbruchleistungen sollen in der ersten Jahreshälfte 2026 begonnen und abgeschlossen werden“, so der Senat.

Der letzte Rest vom Abriss-Fest: Die Rampen der Brücke An der Wuhlheide sollen vermutlich erst 2026 abgerissen werden.
Der letzte Rest vom Abriss-Fest: Die Rampen der Brücke An der Wuhlheide sollen vermutlich erst 2026 abgerissen werden.Bernd Friedel/imago

Knackpunkt ist eine verkehrstechnische Untersuchung, die in Auftrag gegeben wurde – sie soll die Basis für alle weiteren Schritte für die Neugestaltung der Kreuzung bilden. Aktuell liegen noch keine Ergebnisse vor, heißt es in der Antwort des Senats. Man könne deshalb auch noch nicht sagen, wie genau die Kreuzung aus Treskowallee, Edisonstraße, An der Wuhlheide und Rummelsburger Straße aussehen soll.

Brücke An der Wuhlheide: Was wird jetzt aus der großen Kreuzung?

„Es werden mehrere Varianten zum Kreuzungsumbau, u.a. Varianten mit und ohne Brücke und auch ein Kreisverkehr untersucht und bewertet“, teilt der Senat mit. Geprüft wird auch die Verkehrslenkung in Richtung der Minna-Todenhagen-Straße. Unklar ist auch, ob die Fläche, die sich unter der Brücke An der Wuhlheide befand, in Zukunft zu einem Grünstreifen werden soll. „Eine eventuelle Entsiegelung oder Begrünung des betreffenden Bereichs ist direkt abhängig von der konkreten Neugestaltung und kann daher erst im Rahmen dieser erfolgen.“

Ende Mai und Anfang Juni wurde die Brücke An der Wuhlheide innerhalb weniger Tage abgerissen. Sie musste zuvor aufgrund von Schäden gesperrt werden.
Ende Mai und Anfang Juni wurde die Brücke An der Wuhlheide innerhalb weniger Tage abgerissen. Sie musste zuvor aufgrund von Schäden gesperrt werden.Jens Kalaene/dp

Auch eine Ausschreibung für die Arbeiten wurde demnach noch nicht gestartet. „Die Ausschreibung wurde in Ermangelung der finalen Festlegung zum Leistungsumfang, welche erst nach Vorlage der Ergebnisse aus den verkehrstechnischen Untersuchungen erfolgen kann, noch nicht veröffentlicht“, teilt der Senat mit. Sie sei aber notwendig, um die übrigen nötigen Abbrucharbeiten durchzuführen.

Bis die Rampen verschwinden, könnte es also noch eine ganze Weile dauern – hier beweist Berlin im Gegensatz zum Abriss der Brücke An der Wuhlheide im Frühjahr, dass die Mühlen doch noch langsam mahlen können. Das Bauwerk wurde innerhalb weniger Tage in einen Trümmerhaufen verwandelt. Vorausgegangen waren Untersuchungen, bei denen festgestellt wurde, dass die Tragfähigkeit der Brücke gefährdet ist. Die Brücke musste deshalb kurzfristig gesperrt werden. In Kombination mit den ewigen Bauarbeiten in der nördlich der Kreuzung gelegenen Treskowallee sorgte die Maßnahme für Verkehrschaos zwischen Oberschöneweide und Karlshorst.