Neue Chance

Puhdys-Star gibt nicht auf: „Maschine“ – zweiter Anlauf auf Wacken

Das „erste Mal“ ging daneben. Nun bekommt der Ex-Frontmann der Puhdys eine zweite Chance – zusammen mit Silly-Gitarrist Uwe Hassbecker.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Dieter „Maschine“ Birr in Wacken: So könnte es aussehen, wenn der Puhdys-Star dort 2026 auftritt.
Dieter „Maschine“ Birr in Wacken: So könnte es aussehen, wenn der Puhdys-Star dort 2026 auftritt.Chris Emil Janßen/imago, Pop-Eye/imago, KURIER-Montage: Ina Mende

Für fast alles im Leben gibt es eine zweite Chance! Auch für das verpatzte erste Mal von Ostrock-Legende Dieter „Maschine“ Birr. Der einstige Frontmann der Puhdys, der mit 81 Jahren in diesem Sommer endlich Wacken, das legendärste Heavy-Metal-Festival der Welt, rocken wollte. Doch dann fiel der vorbereitete Auftritt ins Wasser. Schluss, Ende, vorbei? Denkste! Nun gibt es für Maschine den nächsten Anlauf Richtung Wacken.

Wir erinnern uns, wie „Maschine“ voller Freude im KURIER verkündete, dass er beim Wacken-Open-Air in Schleswig-Holstein spielen wird. Am 30. Juli sollte es sein. „Gleich nachdem die dortige Feuerwehrkapelle das Festival eröffnet hat“, werde er mit Hans-Timm „Timsen“ Hinrichsen von den Shanty-Rockern Santiano auf der Bühne stehen.

Timsen Hinrichsen und Dieter „Maschine“ Birr wollten zusammen in Wacken rocken. Doch dann wurde der Santiano-Star krank.
Timsen Hinrichsen und Dieter „Maschine“ Birr wollten zusammen in Wacken rocken. Doch dann wurde der Santiano-Star krank.Dana Barthel/Maschine

Grund: Timsen hatte im Frühjahr sein Solo-Album „Vun hier“ herausgebracht, darauf Songs gecovert und auf Plattdeutsch eingesungen. Auch der Puhdys-Hit „Lebenszeit“ gehört dazu. „Maschine“ sang ihn auf dieser Platte im Duett mit Timsen. Und so sollte es live auch in Wacken sein – wenn nicht Timsen krank geworden wäre. Die Wacken-Show fiel aus, damit auch „Maschines“ Auftritt.

Aber man soll ja niemals nie sagen. Und wie der Zufall es wollte, rief der KURIER bei Dieter Birr an und fragte nach, ob er denn nun bei dem Wacken-Open-Air im kommenden Jahr dabei ist, um sein „erstes Mal“ bei dem Kult-Festival nachzuholen. Denn in diesen Tagen wurden schon die ersten Namen der Bands und Künstler bekannt gegeben, die 2026 in Wacken spielen werden.

Wacken 2026: Def Leppard sind dabei. Bei Maschine wurde erst angefragt

Dazu gehören Def Leppard, Airbourne, Running Wild, Sepultura. Diese Namen stehen bereits auf dem Plakat. Und zu diesen Stars soll nun auch Maschine dazustoßen – zusammen mit seinem Bühnenpartener Uwe Hassbecker von Silly. „Wenn alles klappt“, sagt Maschine. „Angefragt wurden wir jedenfalls für Wacken. Und Uwe hat gesagt: ‚Wir sollen sofort annehemen‘.“

Die da bei „Maschine“ aund Silly-Star Uwe Hasbecker anfragten, waren nicht irgendwer – sondern die Mitbegründer des Kult-Festivals. Wer es noch nicht weiß: Vor 35 Jahren wurde das Kult-Festival von den Musik-Fans Thomas Jensen und Holger Hübner gegründet.

Die Wacken-Gründer Holger Hübner (l.) und Thomas Jensen wollen den einstigen Puhdys-Frontmann auf ihrem Kult-Festival haben.
Die Wacken-Gründer Holger Hübner (l.) und Thomas Jensen wollen den einstigen Puhdys-Frontmann auf ihrem Kult-Festival haben.Dirk Jacobs/imago

1990 ging es in einer Kiesgrube in Wacken (3000 Einwohner) los. Das Festival wurde zur großen Nummer. Über 70.000 Musik-Fans stürmen nun jedes erste August-Wochenende im Jahr den Ort. Große Stars wie die Scorpions und Gene Simmons von Kiss traten auf, Motörhead, Slayer und Megadeth. Sogar Heino war da, nur „Maschine“ nicht.

Das wollen die Wacken-Gründer offenbar ändern. Einer von ihnen, Holger Hübner, kam bei dem einstigen Frontmann der Puhdys sogar höchstpersönlich vorbei – erzählt „Maschine“. „Es war während eines Konzertes, Holger Hübner kam zu mir in die Garderobe und fragte, ob ich nächstes Jahr in Wacken mit meiner Band auftreten möchte.“

Da war „Maschine“ baff, der privat auf Hard Rock steht und ein großer AC/DC-Fan ist. „Ich fragte, ob wir denn überhaupt zu dem Festival passen würden“, erzählt „Maschine“. „‚Na klar‘, kam es als Antwort zurück.“

Hoffentlich klappt es nun mit der zweiten Wacken-Chance. Denn der Auftritt ist vertraglich noch nicht geregelt. Aber die Chancen stehen gut für „Maschine“, der dann eben mit 82 Jahren sein „erstes Mal“ in Wacken hat. Zurzeit schippert er mit Silly auf einer Ost-Rock-Kreuzfahrt auf der Ostsee zwischen Warnemünde, Polen, Baltikum und Schweden. Am 17. Oktober spielt „Maschine“ seine neue Show „Lieder mit klassischen Saiten“ im Berliner Admiralspalast.