In Berlin-Köpenick

Dann machte es rumms: Wuhlheide-Brücke ist nur noch ein Trümmerhaufen

Der Abriss der maroden Brücke An der Wuhlheide läuft nach Zeitplan, die Anwohner schauen live zu. Schon in der kommenden Woche sollen hier wieder Straßenbahnen fahren.

Author - Stefan Henseke
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Die marode Brücke An der Wuhlheide wird abgerissen, das Mittelteil wurde schon im Laufe des Sonntags zertrümmert.
Die marode Brücke An der Wuhlheide wird abgerissen, das Mittelteil wurde schon im Laufe des Sonntags zertrümmert.Tom Maelsa/Davids

Für die Anwohner von Berlin-Schöneweide ist es das große Wochenend-Spektakel. Umsonst und draußen verfolgen sie den Abriss der maroden Brücke An der Wuhlheide. Schon am Sonntag war der Mittelteil der DDR-Brücke aus dem Jahr 1989 Geschichte. Nur noch Staub und Betontrümmer blieben übrig.

Abrissbagger und sogenannte Betonknabberer, die schon die ebenfalls marode A100-Brücke im Berliner Westen zerkleinerten, tun nun auch im Osten, in Berlin-Köpenick, ihr Werk. Es ist laut, es kracht und rumst, Betonbrocken fallen. Um den aufwirbelnden Staub zu binden, wird die Baustelle mit einer Wasserkanone beschossen.

Bei der einsturzgefährdeten Brücke in Oberschöneweide gehen die Abrissarbeiten schnell voran. Das teilt die Verkehrsverwaltung mit. „Alle Bagger und Geräte sind bereits in der Nacht zu Samstag eingetroffen.“ Daraufhin sei während des Tages mit den „Rückbauarbeiten“ begonnen worden.

Wuhlheide: Straßenbahn soll kommende Woche wieder fahren

Auch am Sonntag wird mit schwerem Gerät gearbeitet, am Wochenende allerdings grundsätzlich nicht in der Nacht. „Wir liegen somit sehr gut im Zeitplan“, heißt es. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) hatte am Freitag in Aussicht gestellt, dass die wegen der Einsturzgefahr unterbrochene Tram-Linie sowie Rad- und Fußwege, die ebenfalls unter der Brücke hindurchführen, in der kommenden Woche wieder freigegeben werden können. Voraussetzung dafür sei, Tag und Nacht zu arbeiten.

„Was ich sagen kann, ist, wir werden genau dasselbe Tempo an den Tag legen, wie wir es bei der Westend-Brücke und bei der Ringbahnbrücke an den Tag gelegt haben“, sagte Bonde. Es gelte, schnellstmöglich die aktuellen Verkehrsbelastungen vor Ort wieder auf ein Normalmaß zurückzuführen. Ziel sei, dass zuerst die Straßenbahn wieder fahren könne.

Die 245 Meter lange Brücke an der Wuhlheide ist seit Montag vergangener Woche komplett gesperrt, also auch für den Verkehr unter dem Bauwerk, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger eingeschlossen. Für den Verkehr auf der Brücke galt schon seit Ende April eine Sperrung. Als Problemfall war die Wuhlheide-Brücke schon länger bekannt. Bei regelmäßigen Prüfungen wurden nach Angaben der Verkehrsverwaltung zunehmend Risse auf der gesamten Brückenlänge festgestellt.

Ein Wochenendspektakel: Viele Anwohner werden Zeugen des Brückenabrisses.
Ein Wochenendspektakel: Viele Anwohner werden Zeugen des Brückenabrisses.Thomas Bartilla/Future Image/imago

Die Zeit für den Brückenabriss drängt: Die Sperrung führt im Straßenverkehr und im ÖPNV zu erheblichen Einschränkungen, die die Nerven aller Beteiligten auf die Probe stellen.

Wuhlheide: Zwei Umfahrungen für Autos

Nur zwei mögliche Umfahrungen bieten sich für Autofahrer an. Eine von Karlshorst aus in Richtung Westen (Ehrlichstraße, Rummelsburger Landstraße, Minna-Todenhagen-Brücke – rund sieben Kilometer), die andere in Richtung Osten (Waldowallee, Rudolf-Rühl-Straße oder Köpenicker Straße – rund neun Kilometer).