Sie stehen noch immer

Brücke an der Wuhlheide in Köpenick: Wann kommen die Rampen weg?

Im Mai wurde die Brücke an der Wuhlheide in Köpenick innerhalb von Tagen abgerissen. Doch die Rampen, über die man auf die Brücke gelangte, stehen noch immer.

Author - Florian Thalmann
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Die Brücke an der Wuhlheide wurde im Mai innerhalb weniger Tage abgerissen. Doch die Rampen, die einst zum Auffahren auf die Brücke dienten, blieben stehen.
Die Brücke an der Wuhlheide wurde im Mai innerhalb weniger Tage abgerissen. Doch die Rampen, die einst zum Auffahren auf die Brücke dienten, blieben stehen.Jürgen Held/imago

Die Sperrung der einsturzgefährdeten Brücke an der Wuhlheide in Köpenick und der recht spontane Abriss beschäftigte die Menschen im Osten von Berlin über Wochen. Die wichtige Kreuzung zwischen An der Wuhlheide und Rummelsburger Straße, für die Menschen in Köpenick eigentlich das Tor zur Welt, verwandelte sich binnen Tagen in einen Schutthaufen, stürzte den Verkehr ins Chaos. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen – doch die letzten Relikte der Brücke sind noch da: Die Rampen, über die man einst auf die Brücke gelangte, ließ die Abrissfirma stehen. Warum wurden sie nicht abgerissen – und wann verschwinden sie?

Warum stehen die Rampen der Brücke an der Wuhlheide noch immer?

Nachdem im April erst die Brücke selbst, Mitte Mai auch die Brückendurchfahrt gesperrt werden musste, wurde die Baustelle zur wohl meistgehassten im Osten Berlins – für die Autofahrer, die sich nun täglich andere Wege suchen mussten, wurde die Aktion zur nervlichen Zerreißprobe. Innerhalb von Tagen wurde die marode Brücke dann abgerissen, verwandelte sich in einen Schutthaufen. Ende Juni wurde der Verkehr wieder freigegeben, meldete die zuständige Senatsverwaltung, dass die Arbeiten abgeschlossen sind.

Heute ist vom Theater um die Brücke kaum noch etwas zu sehen. Doch was ist das? In einigem Abstand voneinander stehen noch die Beton-Rampen, über die man einst auf die Brücke fuhr. Sie stehen recht verlassen mitten auf der Straße. Es wird bereits gescherzt: Sollen hier bald Skateboarder einen neuen Übungsplatz bekommen? Warum lässt man die Rampen stehen?

Beim Abriss der Brücke an der Wuhlheide war bei den Rampen keine Gefahr im Verzug

Den KURIER erreichte eine Leser-Anfrage zu dem skurrilen Rest der Brücke. Warum wurden die Rampen nicht gleich mit abgerissen? „Die Brücke an der Wuhlheide wurde im Rahmen einer Notmaßnahme abgebrochen“, erklärt Petra Nelken, Sprecherin der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, auf Nachfrage des KURIER. Als festgestellt wurde, dass die Brücke marode war, mussten das Bauwerk selbst und die Durchfahrten schnell gesperrt werden. Die Rampenbereiche seien von der Notmaßnahme nicht betroffen gewesen.

Ende Mai verwandelte sich die Brücke an der Wuhlheide innerhalb weniger Tage in einen Schutthaufen. Vom Abriss ist heute kaum noch etwas zu sehen.
Ende Mai verwandelte sich die Brücke an der Wuhlheide innerhalb weniger Tage in einen Schutthaufen. Vom Abriss ist heute kaum noch etwas zu sehen.Berlinfoto/imago

Ob und wann sie entfernt werden, ist demnach aktuell noch vollkommen unklar. Entschieden werden soll das laut Nelken abhängig davon, wie mit dem Knotenpunkt aus Edisonstraße, Treskowallee, Rummelsburger Straße und An der Wuhlheide umgegangen wird. „Mit Vorlage der Entscheidung, voraussichtlich im Herbst 2025, erfolgen die weiteren Verfahrensschritte zum Umgang mit den verbliebenen Rampen.“ Auf die Frage, ob die Rampen vielleicht sogar einen Startpunkt für ein neues Brückenbauwerk bilden könnten, heißt es vielsagend: „Mit Vorlage einer Entscheidung zur Ausbildung des vorhandenen Knotenpunktes erfolgen die notwendigen Planungsleistungen zum Bereich der verbliebenen Rampenbereiche.“ Noch scheint hier also vieles unklar.

Abriss der Brücke an der Wuhlheide kostete 1,5 Millionen Euro

Die Rampen werden deshalb auch weiterhin Teil der Straße An der Wuhlheide bleiben – und können als besonderes Relikt der abgerissenen Brücke weiter begutachtet werden. Der Abriss selbst hat übrigens reichlich Geld verschlungen: Erst vor Tagen berichtete KURIER über eine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten Alexander Kling (BSW), der die Senatsverwaltung um eine Kostenauflistung für das Bauwerk bat. „Bei dem mit dem Rückbau der Brücke beauftragten Unternehmen werden Gesamtkosten in Höhe von 1,5 Mio. Euro erwartet“, heißt es. Bisher seien 1.088.411,22 Euro geflossen. Erstaunlich ist auch, dass das Land Berlin seit dem Bau der Brücke im Jahr 1989 insgesamt 537.647 Euro für die Instandhaltung der Brücke ausgegeben hat – etwas mehr als ein Drittel der Kosten für den Abriss.