Die vergnügliche Segel-Regatta schlug um in ein Horror-Szenario auf offenem Meer: Plötzlich gingen die Freunde aufeinander los. Dann treibt einer von ihnen leblos im Wasser. Was geschah an Bord der „Jolly Rose“ vor der schwedischen Küste? Andreas F. (65) aus Zehlendorf sitzt nun in Berlin auf der Anklagebank. Er wirkt sportlich, trägt weißes Hemd und eine dunkle Brille. Gelernter Mechaniker, keine Vorstrafen. Laut Anklage ist er „finanziell abhängig“ von seiner Frau. Er soll Thomas B. (71) aus Schöneberg so lange unter Wasser gedrückt haben, bis der Rechtsanwalt starb.
Staatsanwalt sicher: Der Angeklagte beging einen Mord auf dem offenen Meer
Auf Mord lautet die Anklage. F. aber will als Helfer ins Wasser gesprungen sein: „Es war nicht meine Absicht, ihn zu töten, ich wollte ihn retten. Aber ich bekam ihn nicht richtig zu fassen, meine Kräfte verließen mich“. Es geschah am Morgen des 1. August. Skipper B. und sein Mitsegler F. kamen von einer Regatta vor Norwegen – „wir gingen als eines der letzten Boote ins Ziel“. Trotzdem wurde über einen nächsten Segeltörn gesprochen.

Mitsegler F.: „Ich sagte, was wir verbessern müssten.“ Bei Sicherheit und Technik – „so hatte B. keine Rettungswesten an Bord“. Plötzlich sei sein Freund „total geladen“ gewesen: „Er schlug mir mit der Faust ins Gesicht, biss mir dann in den kleinen Finger. Ich war entsetzt, ich hatte mich noch nie geprügelt.“ Im Gerangel habe er B. mit einem Metallbügel auf den Kopf geschlagen – „er blutete“.