Viele fluchen über die BSR, wenn Mülltonnen mal wieder nicht geleert werden, der Abfall überquillt. Wer ist schuld? Oftmals sind es Falschparker – gerade in der Innenstadt mit schmalen Straßen, wo Überholen vielfach kaum möglich ist. Dann kommen auch die BSR-Mitarbeiter nicht zu den Mülltonnen und können sie nicht entleeren. In welchen Straßen das besonders häufig passiert, zeigt eine Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine kleine Anfrage.
In Berlin bleiben regelmäßig Mülltonnen ungeleert, weil falsch parkende Autos die Müllabfuhr behindern. Probleme bereiten ordnungswidriges Gehwegparken, im Haltverbot abgestellte Fahrzeuge, „Zweite-Reihe-Parker“, zugeparkte Kreuzungen und enge/zugeparkte Straßen, antwortet die Verkehrsverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Antje Kapek.
Falschparkerstraße Nr. 1: Dunckerstraße in Prenzlauer Berg
Die genauen Parkverstöße erfasst die Berliner Stadtreinigung (BSR) nicht. Gezählt werden für die Statistik alle Fälle, bei denen der Störungsgrund „verparkt“ Ursache für eine fehlende Leistungserbringung der BSR war, heißt es. Besonders häufig betroffen: Straßen in Prenzlauer Berg, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg. Da ist auch die Dichte an schmalen Straßen am höchsten.
Besonders oft wurden die Lastwagen der BSR in der Dunckerstraße in Prenzlauer Berg blockiert. In den Jahren seit 2020 kam das 782 Mal vor – das ist berlinweit Rekord. Auf den weiteren Plätzen des Rankings folgen die Sonnenallee (700 Blockaden) und die Donaustraße (632) in Neukölln.
Auch in der Marschnerstraße in Steglitz-Zehlendorf (541 Blockaden), in der Adalbertstraße (539) und der Naunynstraße (529) in Kreuzberg, in der Lychener Straße in Prenzlauer Berg (498) sowie in der Fritz-Kirsch-Zeile in Oberschöneweide (487) gab es das Problem wiederholt. Auf den Plätzen 9 und 10 folgen die Cotheniusstraße (482) in Prenzlauer Berg und die Straßmannstraße (456) in Friedrichshain.
In der Fritz-Kirsch-Zeile ist die Entwicklung am krassesten. Im Jahr 2020 wurden nur zwei Fälle erfasst, im vergangenen Jahr waren es dann schon 273. Steil nach oben ging es auch in der Adalbertstraße (von 26 auf 239) und in der Donaustraße (von 24 auf 213).
Die Marschnerstraße wird zwar auf Platz 4 der BSR-Problemstraßen gelistet, hier aber scheinen sich die Probleme gelöst zu haben. Von 246 Parkverstößen im Jahr 2021 sank die Zahl auf 2 im vergangenen Jahr.
BSR-Problemfälle: Diese Straßen folgen auf den Plätzen 11 bis 20
Insgesamt 20 Straßen werden in der Senatsantwort aufgelistet. Auf den Plätzen 11 bis 20 folgen: Muskauer Straße (441 Blockaden) in Friedrichshain), Rigaer Straße (423) in Friedrichshain, Schöneweider Straße (420) und Manteuffelstraße (414) in Neukölln, Winsstraße (402) in Prenzlauer Berg, Septimerstraße (398) in Reinickendorf, Schliemannstraße (393) und Hufelandstraße (390) in Prenzlauer Berg, Ebertystraße (390) in Friedrichshain sowie in der Gräfestraße (375) in Kreuzberg (mit dpa).