Warmer Sommerabend, der Duft von Popcorn, ein kühles Getränk in der Hand und Film ab– Freiluftkinos haben ein ganz besonderes Flair und erfreuen sich in Berlin großer Beliebtheit. Ob das Sommerkino am Potsdamer Platz oder die Kinoleinwände unter freiem Himmel in Kreuzberg, Friedrichshain oder in der Rehberge, die Auswahl der Locations ist groß und so auch die Bandbreite der gezeigten Filme.
Ein ganz besonderes Kinoerlebnis erwartet die Bewohner von Hellersdorf Nord und DDR-Filmliebhaber aus ganz Berlin. Das Stadtteilzentrum Hellersdorfer Terrassen organisiert seit letzten Jahr gemeinsam mit dem mobilen Stadtteilprojekt B.A.T.mobil das DEFA-Sommerkino. Dafür öffnet die DEFA-Stiftung extra ihr Filmarchiv.
Filmfans aus ganz Berlin zieht es fürs DEFA-Sommerkino nach Hellersdorf
„Das Klischee von Marzahn-Hellersdorf ist so grau und trist, deshalb ist das DEFA-Sommerkino etwas untypisch. Aber wir wollen mit diesem Angebot mehr Kultur und gemeinsame Erlebnisse in die Nachbarschaft bringen“, erklärt Organisatorin Teona Stoye-Asatiani.
Ein Highlight aus dem vergangenen Jahr war laut der Organisatorin der Film „Die Architekten“. In keinem anderen DEFA-Spielfilm äußert sich die Kritik an der DDR so offen. Die Dreharbeiten wurden aus politischen Motiven immer wieder verzögert, deshalb begann der Dreh erst am 2. Oktober 1989, als die Wende schon bevorstand. Für diesen Film kamen laut Stoye-Asatiani Filmfans aus ganz Berlin angereist.

DEFA-Sommerkino zeigt Schätze des DDR-Kinos
In diesem Jahr startet das DEFA-Sommerkino am Freitag den 18. Juli. Los geht es um 21.15 Uhr mit „Insel der Schwäne“ von Herrmann Zschoche aus dem Jahr 1982. Am 22. August gibt es um 20.30 Uhr dann den zweiten Film „Jakob der Lügner“ von Frank Beyer aus dem Jahr 1974. Zum Weltkindertag am 20. September wird dann noch ein Familienfilm der DDR über die Leinwand flimmern.
Laut dem Stadtteilzentrum wird es etwa 50 Sitzplätze geben, Gästen steht es frei noch eigene Sitzgelegenheiten swie Getränke und Speisen mitzubringen. Der Eintritt ist spendenbasiert, jeder zahlt also, was er bereit ist, zu geben. Im Herbst wird das Kino für drei weitere Filme dann ins Stadtteilzentrum verlagert.