Das Stau-Chaos an der neuen A100 in Berlin – es sorgt seit der Eröffnung des neuen Autobahnabschnitts für Wirbel. Während die einen hoffen, dass die neue Elsenbrücke endlich fertig wird, demonstrieren die anderen gegen die irre Stau-Belastung. Doch nun gibt es einen neuen Verdacht: Laut einem Bericht der Berliner Zeitung (erscheint, wie der KURIER, im Berliner Verlag) ist nicht nur das Nadelöhr Elsenbrücke schuld am Stau-Chaos, sondern auch die Ampeln. Denn sie können den Verkehr nicht bändigen.
Stau-Lage hat sich nach Eröffnung der A100 ordentlich verschärft
Seit der Eröffnung des neuen Abschnitts der A100 hat sich die Stau-Lage noch einmal ordentlich verschärft. Woran liegt es? Für die einen ist die Elsenbrücke schuld, für die anderen bringt die neue Autobahn generell zu viel Verkehr in die betroffenen Kieze. Doch nun tut sich eine andere Erklärung auf: Auch die Ampeln zwischen der Ausfahrt der A100 und der Elsenbrücke leisten ihren Teil zum Stau-Chaos.
Der Grund: In der Ampelsteuerung der Signalanlage Am Treptower Park/Elsenstraße kam es laut Berliner Zeitung zu einem Fehler, der sich auch auf benachbarte Anlagen in der Elsenstraße/Puschkinallee und Elsenstraße/Martin-Hoffmann-Straße auswirkt. Zwar wurden die drei Ampelanlagen kurz vor der Eröffnung des neuen Autobahnabschnitts im geplanten Finalzustand in Betrieb genommen. Aber: Nach dem Auftreten des Fehlers musste die verkehrsabhängige Steuerung abgeschaltet werden.

Neuer A100-Abschnitt: Verwaltungssprecher spricht von Überlastung aus allen Richtungen
Eigentlich sollte die neue Schaltung dafür sorgen, dass die Ampeln in Zusammenarbeit den Verkehr regeln – untereinander koordiniert, je nach Verkehrslage. Nun folgen sie aber einer strengen Programmierung, unabhängig vom Verkehr. Die verkehrsabhängige Steuerung musste aus Sicherheitsgründen deaktiviert werden, heißt es. Verwaltungssprecher Michael Herden merkte allerdings an, eine verkehrsabhängige Steuerung würde sowieso nichts bewirken. Der Grund: Es bestehe eine Überlastung aus allen Richtungen. Und bei einer solchen Verkehrskonstellation stelle sich sowieso idealerweise die Festzeitsteuerung ein.
Die Situation vor Ort sorgt trotzdem für heftige Kritik. „Wir haben es vorausgesagt: Buslinien ausgebremst, Staus ohne Ende“, sagt Tobias Trommer, Sprecher des Aktionsbündnisses A100 stoppen. „Die Politik ignoriert Warnungen und klammert sich an veraltete Ideen. Jetzt braucht es Entschlossenheit.“ Er fordert, dass der Verkehr so gesteuert wird, dass nur so viele Autos von der Anschlussstelle Am Treptower Park in die Elsenstraße abfließen, wie es der Verkehr zulässt. Dazu müssten Fußgänger, Radfahrer und Busse Vorrang haben. „Wenn dies nicht möglich ist, muss der 16. Bauabschnitt der A100 wieder geschlossen werden“, sagt Trommer.