
Die Dauerbaustelle an der Elsenbrücke bleibt für Berliner Autofahrer ein Alptraum – und ein Ende ist weiter nicht in Sicht. Schon bevor der neue A100-Abschnitt eröffnet wurde, stauten sich hier die Wagenkolonnen, doch seitdem herrscht fast täglich Verkehrschaos. Und das wird noch mindestens vier Monate so bleiben.
Eigentlich sollte der westliche Brückenteil im Dezember fertig sein, doch daraus wird nichts: Die Fertigstellung rutscht frühestens in den Januar 2026. Offiziell verweist die Verkehrsverwaltung in Berlin auf Wetterrisiken, Diebstähle auf der Baustelle sowie fehlendes Fachpersonal und Probleme bei Logistik und Transport.
Medienberichte sprechen zudem von zahlreichen Leiharbeitern, von Einbrüchen in Container und sogar davon, dass manche Firmen wegen mangelhafter Qualität vom Bau verbannt wurden.
Für Pendler hat das A100-Chaos an der Elsenbrücke
Für Pendler hat das Folgen. Seit die Stadtautobahn 100 nun direkt am Treptower Park endet, ist die Lage an der Elsenbrücke eskaliert. Wo früher mit 40 km/h noch halbwegs flüssiger Verkehr möglich war, geht es stellenweise nur noch im Schneckentempo mit vier km/h voran.

Auch die Puschkinallee Richtung Kreuzberg ist massiv betroffen – dort hat sich das Tempo teilweise um die Hälfte reduziert, schreibt der rbb. Die Buslinie M43 steckt so oft fest, dass sie bis zu neun Stunden am Tag großräumig umgeleitet werden muss.
Um den Dauerstau in den Griff zu bekommen, hat Verkehrssenatorin Ute Bonde bereits an Ampeln, Abbiegespuren und Busspuren schrauben lassen. Erste Effekte seien spürbar, heißt es.
Im Oktober folgt der nächste Schritt: Richtung Friedrichshain soll eine zusätzliche Autospur entstehen, indem die Radwege über die Brücke zusammengelegt werden. Ob das den Verkehrskollaps wirklich entschärft, bleibt allerdings fraglich – sicher ist nur, dass Autofahrer weiter starke Nerven brauchen.