Lösung in Sicht

Ab Samstag: Neue Regelung soll Verkehrschaos an der A100 beenden!

Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) präsentiert schnelle Lösung für die Stauprobleme in Treptow. Doch dafür muss das Wetter mitspielen!

Author - Stefan Doerr
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Auf dem 16. Abschnitt der A100 staut sich der Autoverkehr an der Ausfahrt Treptower Park.
Auf dem 16. Abschnitt der A100 staut sich der Autoverkehr an der Ausfahrt Treptower Park.Jörg Carstensen/dpa

Seit der Eröffnung des neuen Stücks der Berliner Stadtautobahn A100 Ende August herrscht rund um die Ab- und Auffahrt in Treptow Verkehrschaos. Regelmäßig kommt es zu Staus, dichtem Verkehr und unübersichtlichen Situationen – insbesondere für Fußgänger. Doch damit soll jetzt Schluss sein! Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) will die Stauprobleme mit einer neuen Verkehrsführung lösen.

Neue Regelung für Linksabbieger auf A100

Statt drei Linksabbiegerspuren von der A100 in Richtung Elsenbrücke soll es künftig nur noch zwei geben. Der Verkehr soll dann nur noch zweispurig Richtung Elsenbrücke fließen – und damit soll dort die Nadelöhr-Lage entschärft werden. Die neue Verkehrsführung soll ab Samstag gelten.

Allerdings muss laut Bonde das Wetter mitspielen, damit die schnelle Lösung Erfolg haben kann: Die Umstellungen sollen in der Nacht von Freitag auf Samstag umgesetzt werden – aber nur, wenn es trocken bleibt! „Weil Farbe aufgebracht wird, darf es in der Nacht nicht regnen“, so Bonde im RBB. Die Pläne haben offenbar die Freigabe der Autobahngesellschaft des Bundes bekommen.

In der Folge soll der Autoverkehr zweispurig am Treptower Park in die Elsenstraße zur Elsenbrücke geführt werden, die wegen Bauarbeiten wiederum nur einspurig befahrbar ist.

Die Berliner Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) steht wegen des Verkehrschaos an der A100 mächtig in der Kritik.
Die Berliner Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) steht wegen des Verkehrschaos an der A100 mächtig in der Kritik.Bernd von Jutrczenka/dpa

Änderung der Busspur an der A100 beschlossen

Neben der Änderung der Linksabbiegerspuren soll die bisher kurze temporäre Busspur zwischen der Straße Am Treptower Park und der Puschkinallee verlängert werden. Senatorin Bonde setzt darauf, dass die neue Verkehrsführung am 16. Abschnitt der A100 „schnell“ zu einer Entspannung der Lage führt – „wenn sich alle an die neuen Verkehrsregeln halten“.

Bei einem Gespräch im Rathaus Treptow vereinbarten verschiedene Beteiligte zusätzlich, die Busspur mittels sogenannter Protektionselemente zu sichern, wie das Bezirksamt mitteilt. Damit soll verhindert werden, dass Autos diese Spur befahren. Auch BVG und Polizei hätten das ausdrücklich gefordert. Zudem hieß es nach dem Treffen, die Verkehrsführungen für den Radverkehr sowie am Knotenpunkt Bouchéstraße/Puschkinallee/Am Treptower Park würden nochmals überprüft.

Wegen der chaotischen Zustände am neuen A100-Teilabschnitt steht Bonde mächtig in der Kritik. Den 16. Abschnitt von Neukölln nach Treptow in Betrieb zu nehmen, habe zum größten Verkehrskollaps der jüngeren Geschichte geführt, sagte die Verkehrsexpertin der Grünen-Fraktion, Antje Kapek, am Freitag im Landesparlament. Das Verkehrsaufkommen rund um die einspurige Elsenbrücke am Ende der neuen Autobahn A100 in Treptow habe sich seit Eröffnung des neuen Abschnitts Ende August verdreifacht. „Wir alle haben es Ihnen genauso vorhergesagt und Sie haben trotzdem das Chaos an der Elsenbrücke billigend in Kauf genommen", warf Kapek der Verkehrssenatorin vor.

Grüne und Linke forderten im Abgeordnetenhaus, den Teilabschnitt zu sperren, doch dies wurde abgelehnt. Aber selbst der Regierungspartner SPD macht Bonde Druck. SPD-Verkehrs-Sprecher Tino Schopf: Wenn die Maßnahme nicht wirkt, muss man auch über eine temporäre Sperrung des neuen Abschnitts oder Sperrungen zu Stoßzeiten nachdenken.“ Aber das lehnt Bonde gegenüber dem RBB kategorisch ab: „Ganz klares Nein: Wir werden keine Sperrung bei der Autobahngesellschaft des Bundes beantragen.“ (mit dpa)