Ein einfacher Mausklick genügt und schon könnte man sich im Internet gegen Geld Handynummern, Mail-Adressen sowie weitere persönliche Daten deutscher Spitzenpolitiker kaufen. Wie ein „Spiegel“-Bericht aufdeckte, ist auch eine Telefonnummer von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dabei.
Handynummern von Regierungsmitgliedern im Angebot
Die gravierende Sicherheitslücke hatte ein IT-Berater aus Italien entdeckt. Andrea Mavilla machte bereits die Medien in seinem Heimatland darauf aufmerksam, dass Daten italienischer Politiker bei kommerziellen Anbietern im Netz kursierten. So hatte Mavilla leichtes Spiel, zum Beispiel an die Mobilnummern der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und von Staatspräsident Sergio Mattarella heranzukommen. Doch offensichtlich ist der Kreis der betroffenen Spitzenpolitiker weit größer!
Bei einem Treffen mit dem „Spiegel“ besorgte sich der Italiener in wenigen Schritten unter anderem die Handynummern von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Außenminister Johann Wadephul (CDU) und Union-Fraktionschef Jens Spahn (CDU). Wie das Nachrichtenmagazin herausfand, handelte es sich tatsächlich um aktuelle Nummern der Spitzenpolitiker.

Kontaktdaten von Behördenchefs geleakt
Außerdem waren auch Kontaktdaten mehrerer Minister der früheren Ampelregierung zu finden sowie die Nummern von Bundeswehr-Generälen, DAX-Unternehmern und Behördenchefs. So war sogar auch die Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Louisa Specht-Riemenschneider, bei den Datenhändlern mit ihrer aktuellen Handynummer geführt.
Daneben war auch die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, vom Datenklau betroffen. Die Namen der Anbieter nannte der „Spiegel“ jedoch nicht, um deren Geschäftsmodell nicht zu fördern. Das BSI erklärte zu dem Fall, dass man bereits mit dem Bundeskriminalamt in Kontakt stehe und und „intensiv“ nächste Schritte prüfe.