Manager Horst Heldt (55) wandelt in Köpenick in diesem Sommer auf den Spuren seines Vorgängers Oliver Ruhnert (53). Der Manager konnte bereits früh auf dem Transfermarkt zuschlagen und vier Neuzugänge an Land ziehen. Weitere sollen folgen. Doch ein Acht-Millionen-Problem macht dem 1. FC Union das Leben schwer.
Nicht nur jünger, sondern auch kleiner, feiner und billiger soll der eiserne Kader für die siebte Bundesliga-Saison in Folge werden. Dafür mistete Heldt gehörig aus. Die Verträge der Routiniers Jerome Roussillon (32), Alexander Schwolow (33) sowie Kevin Volland (32) wurden nicht verlängert. Dazu verkaufte der 1. FC Union Ivan Prtajin (29) an den 1. FC Kaiserslautern und Benedict Hollerbach (24) an den 1. FSV Mainz 05. Das Stürmer-Duo spülte zusammen elf Millionen Euro in die Klubkasse.
Millionen, die Union-Manager Horst Held dringend braucht
Auf der anderen Seite ging Heldt bereits kräftig shoppen. Für die Verpflichtung der zuvor ausgeliehenen Spieler Woo-Yeong Jeong und Andrej Ilic (beide 25) gab Union rund zehn Millionen Euro aus. Offensiv-Talent Ilay Elmkies Ansah (20) vom SC Paderborn kostete vier Millionen Euro, während Stürmer Oliver Burke (28) ablösefrei vom SV Werder an die Wuhle wechselte.

Unterm Strich steht also trotz großer Bewegung nur ein kleines Transferminus. Weitaus mehr belasten einige Altlasten das eiserne Budget. Gleich vier Spieler spielen sportlich beim 1. FC Union kaum eine Rolle, verdienen aber teils kräftig. Je schneller Heldt die Ersatzspieler von der Gehaltsliste bekommt, desto besser kann er auf dem Transfermarkt weitere Neuzugänge an Land ziehen.
1. FC Union: Tousart nach Gosens-Abgang Spitzenverdiener
Lucas Tousart (28): Der Franzose kam 2023 von Hertha BSC für eine vergleichsweise geringe Ablöse von drei Millionen Euro. Dafür verdient Tousart in Köpenick fürstlich – von 2,5 Millionen Euro pro Jahr ist die Rede. Der Mittelfeldmann steht noch bis 2026 beim 1. FC Union unter Vertrag. Das Problem: Weil Tousart bisher weit hinter den Erwartungen zurückblieb, stehen interessierte Klubs nicht gerade Schlange.

Kevin Vogt (33): Vom Abwehrchef zum Bankdrücker. Vogt hat beim 1. FC Union intensive eineinhalb Jahre hinter sich – und kassiert kräftig ab. Sein Vertrag läuft nach KURIER-Informationen bis 2027, mit einem Jahresgehalt von über zwei Millionen Euro. Um den Top-Verdiener von der Gehaltsliste zu bekommen, steht sogar eine Vertragsauflösung im Raum – mit einer satten Abfindung.
Streichkandidaten beim 1. FC Union verdienen Millionen
Alex Kral (27): Der Tscheche war vergangene Saison an Espanyol Barcelona ausgeliehen, nachdem er sich in der Vorbereitung aufgrund des großen Konkurrenzkampfs im Mittelfeld beim 1. FC Union nicht durchsetzen konnte. Die Spanier überraschten, indem sie die Kaufoption nicht zogen. Kral steht also kommende Woche wieder in Köpenick auf der Matte – und ist mit einem Jahresgehalt von geschätzt 1,6 Millionen Euro ein klarer Streichkandidat.