Christopher Trimmel ist beim 1. FC Union längst mehr als ein Kapitän. Er ist Identifikationsfigur, Anker und Verbindung zwischen zwei Welten: Köpenick und Hütteldorf. Wenn die Eisernen am Wochenende beim Linzer ASK (Sonnabend, 16 Uhr), vor allem aber bei Rapid Wien (Sonntag, 16 Uhr) testen, wird es für den Österreicher so richtig emotional.
Ein Freundschaftsspiel, sagen die einen. Ein ganz besonderer Moment, sagt Christopher Trimmel. Am Sonntag (16 Uhr) trifft der 38-Jährige im Stadion Hütteldorf auf seinen Ex-Klub Rapid Wien – jenen Verein, bei dem einst alles begann. Und der ihn weiterhin zurückhaben will.
Seit 2014 steht Trimmel bei Union unter Vertrag, ist längst Rekordspieler (360 (!) Einsätze), Kapitän, Symbol. Doch Rapid hat ihn nie vergessen. Nicht die Fans, nicht die Funktionäre. Beim letzten Duell beider Klubs – 2023 an der Alten Försterei – bekam Trimmel von den Ultras einen eigenen Doppelhalter, dazu ein Spruchband: „Ob als Mensch, Rapidler oder eisern in Berlin – es gibt keinen Zweiten wie ihn! Forza Trimbo.“
Fans von Rapid Wien huldigen Christopher Trimmel
Trimmel war gerührt. Und ist es noch heute. „Das wird für mich, aber auch für Leo (Querfeld, ebenfalls Ex-Rapidler, d. Red.) etwas ganz Besonderes“, sagt er vor dem Wiedersehen, bei dem auch die akive Fanszene von Rapid Wien dabei sein wird. Der Draht nach Wien ist nie abgerissen. Und die Gespräche mit Rapid? Nie ganz verstummt.

„Rapid Wien ist natürlich ein Verein, der vor der Saison schon großes Interesse gezeigt hat“, verriet Trimmel erst im Frühjahr. Doch dann verlängerte er in Köpenick – um ein weiteres Jahr. Weil er sich wohlfühlt. Weil Berlin sein zuhause geworden ist. Und weil der 1. FC Union seine zweite Familie ist.
Köpenick oder Hütteldorf: Trimmel muss sich entscheiden
Trotzdem: Die Sehnsucht bleibt. Nach den Bergen. Nach der Familie. Nach dem Essen. „Das vermisse ich schon“, sagt Trimmel offen. Diesen Sommer fährt Union nicht ins gewohnte Trainingslager in die Alpen. Kein Kaiserschmarrn, kein Wiedersehen mit alten Bekannten – bis jetzt.

Aber es ist mehr als Nostalgie. Rapid bastelt langfristig. Ein Rückkehrer wie Trimmel wäre für Fans und Klub ein emotionaler Volltreffer – und sportlich ein Signal. Der Vertrag in Köpenick läuft nur noch bis 2026. Irgendwann wird Trimmel eine Entscheidung treffen müssen. Österreich oder Berlin.
Egal ob beim 1. FC Union oder bei Rapid: Trimmel bleibt Kult
Noch aber ist es nicht so weit. Trimmel will auf höchstem Niveau weitermachen, sich mindestens noch ein Jahr Bundesliga geben. Danach? Ist alles offen. Tattoo-Studio in Berlin? Karriereende in Wien? Rückkehr als Führungskraft bei Rapid? Alles denkbar.
Eines ist jedoch sicher: Ganz gleich, wohin der Weg führt – Trimmel bleibt Kult. In Hütteldorf. Und in Köpenick.