Das Warten hat ein Ende! Ab dem 7. Juli bittet Cheftrainer Steffen Baumgart (53) in Köpenick zum Trainingsauftakt für die neue Saison. Bevor der Ball rund um das Stadion An der Alten Försterei wieder rollt, ist es höchste Zeit für einen Kadercheck. Der KURIER schaut genau hin – und nimmt jeden Mannschaftsteil des 1. FC Union unter die Lupe.
Los geht’s mit dem Fundament eines jeden Teams: dem Tor. Und dort steht auch in der neuen Spielzeit ein Mann zwischen den Pfosten, der in den vergangenen Jahren zum Lebensretter in Rot-Weiß wurde – Frederik Rönnow (32).
Alexander Schwolow hinterlässt Lücke beim 1. FC Union
Der Däne ist längst mehr als nur ein sicherer Rückhalt. Rönnow ist ein Torwart, der Punkte rettet, wenn niemand mehr damit rechnet. Einer, der in einer Saison vier Elfmeter hält. Einer der Kleinsten unter den Großen – aber mit perfektem Timing. 1,88 Meter misst er nur, doch in seinem Strafraum wirkt er wie ein Zwei-Meter-Turm. Stark bei Flanken, überragend im Stellungsspiel, blitzschnell auf der Linie.

Fakt ist: An Rönnow führt kein Weg vorbei. Wenn der 1. FC Union die neue Saison ohne größere Turbulenzen überstehen will, muss der Keeper fit bleiben. Denn dahinter wird es dünn.
Carl Klaus und Yannik Stein beim 1. FC Union im Fokus
Die bisherige Nummer zwei, Alexander Schwolow (32), hat den Verein verlassen. Der Ex-Herthaner will nach zwei Jahren als Rönnow-Vertreter wieder mehr spielen, befindet sich auf Klubsuche. Cottbus-Keeper Elias Bethke (22), der zwischendurch als Schwolow-Ersatz gehandelt wurde, wäre womöglich ein richtiger Herausforderer für Rönnow gewesen. Der Brandenburger, vergangene Saison einer der Besten in der Dritten Liga, verspürte aber wenig Lust, sich hinter Rönnow einzuordnen – und auf die Bank zu setzen.
Union setzt dafür auf Carl Klaus (30), zuletzt die Nummer drei – und Eigengewächs Yannik Stein (20), der nach seiner Leihe zum Regionalligisten Babelsberg frühzeitig zurückkehrt.
Die Eisernen sehen in Stein und Klaus eine vielversprechende Kombination. Bundesliga-Erfahrung hat das Duo allerdings nicht. Sollte die Saison turbulent werden – und Rönnow einmal ausfallen –, könnte es brenzlig werden. Ein erfahrener Back-up wäre da sicherlich keine schlechte Idee.
Kurzum: Im Tor ist Union gut aufgestellt – aber nur, solange Rönnow steht. Dahinter lauert das Risiko.