Es war einer der brisantesten Transfers in Berlin in den letzten Jahren: Alexander Schwolow kehrte Hertha BSC den Rücken – und stand nur Stunden später beim 1. FC Union unter Vertrag. Zwei Jahre später endet das Kapitel Köpenick. Jetzt könnte Schwolow ausgerechnet zurück ins blau-weiße Lager kehren. Mitten hinein in ein pikantes Torwart-Karussell.
Nur sieben Einsätze in zwei Jahren – Alexander Schwolow hat sich beim 1. FC Union nie zum Stammkeeper entwickelt. Der 33-Jährige war verlässlicher Ersatzmann hinter Frederik Rönnow (32), mehr aber auch nicht. Wenn der Däne verletzt war, sprang Schwolow ein – ruhig, erfahren, professionell. Doch die Hierarchie war glasklar. Jetzt endet sein Vertrag zum 30. Juni.
Winkt Schwolow bald wieder den Fans von Hertha BSC?
Doch womöglich wird Schwolow nicht lange nach einem neuen Klub suchen müssen. Gleich mehrere Medien berichten, dass Zweitligist Karlsruher SC Interesse an einer Verpflichtung haben soll. Der KSC – traditionsreich, ambitioniert, in Blau-Weiß spielend – und bekannt für seine innige Fanfreundschaft mit Hertha BSC.

Die Badener suchen aktuell eine neue Nummer eins. Stammkeeper Max Weiß (21) steht nach seiner starken Premierensaison als Stammkraft offenbar vor einem Wechsel zum englischen Zweitligisten FC Burnley. Schwolow, der in Freiburg und Berlin Bundesliga-Erfahrung sammelte, könnte die Lücke schließen – und zurückkehren in eine blau-weiße Fußballwelt, die er eigentlich längst hinter sich gelassen hatte.
Auch Marius Gersbeck ist beim Karlsruher SC im Gespräch
Kurios: Schwolow ist nicht der einzige Kandidat in Karlsruhe. Auch über eine Rückkehr von Marius Gersbeck wird spekuliert.

Der 30-Jährige verließ 2023 den KSC als Stammkraft und trat bei seinem Jugendklub Hertha BSC Schwolows Erbe an. Doch Gersbeck machte sich durch einen Prügel-Skandal im Trainingslager das Leben schwer und konnte sich auch sportlich nicht gegen Tjark Ernst (22) durchsetzen. Nur fünfmal kam er in der vergangenen Saison zum Einsatz – als der damalige Cheftrainer Cristian Fiel (45) im Abwärtsstrudel zum letzten Strohhalm griff, und kurzerhand Ernst ausbootete. Spätestens mit der Amtsübernahme von Stefan Leitl (47) ist die Torwartfrage bei Hertha aber glasklar: U21-Nationaltorhüter Ernst ist gesetzt.
Schwolow-Nachfolger: Yannic Stein kehrt zum 1. FC Union zurück
Und Union? Hat bereits intern reagiert. Nach Gerüchten um eine Verpflichtung von Cottbus-Keeper Elias Bethke (22) kehrt der an Regionalligist Babelsberg eigentlich bis 2026 verliehene Yannic Stein (20) vorzeitig zurück. Sport-Geschäftsführer Horst Heldt erklärt: „Wir sind sehr zufrieden mit seiner Entwicklung und holen ihn deshalb zurück ins Team.“
Was bleibt von Schwolow in Köpenick? Ein stiller Profi, der nie laut wurde. Kein Spielentscheider – aber auch nie ein Problemfall. Und vielleicht bald wieder einer, der den Fans von Hertha BSC zuwinkt. Nur eben nicht in Berlin. Sondern in Karlsruhe.