Seit der Klassenerhalt vorzeitig klargemacht wurde, dreht sich in Köpenick vieles um die Zukunft. Aufbruch statt Abstiegskampf, Planung statt Panik. Und mittendrin: Horst Heldt (55), der neue starke Mann beim 1. FC Union. Während Trainer Steffen Baumgart (53) den Fokus weiter auf das Hier und Jetzt und das letzte Heimspiel gegen Heidenheim legt (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky), stellt der Manager im Hintergrund die Weichen für die kommende Bundesliga-Saison – und den Kader der Zukunft.
Einer, der dabei ganz oben auf der Köpenicker Liste steht, ist Ilyas Ansah vom SC Paderborn. Der 20-jährige U20-Nationalspieler hat sich in dieser Zweitliga-Saison eindrucksvoll in den Fokus gespielt: Sechs Tore, sechs Vorlagen, Tempo, Technik, Spielwitz – Ansah bringt vieles mit, was Unions Offensive dringend braucht. Und was noch wichtiger ist: Er ist entwicklungsfähig. Ein Spieler, den man formen kann. Einer, der sich in der Bundesliga beweisen will.
Ansah oder Maina: Beim 1. FC Union kann es nur einen geben
Noch bis 2026 ist Ansah in Ostwestfalen unter Vertrag, der SC Paderborn ruft laut Medienberichten bis zu fünf Millionen Euro Ablöse auf. Viel Geld – auch für den 1. FC Union. Doch im Kampf um junge deutsche Talente muss man inzwischen regelmäßig tief in die Tasche greifen. Lange sah es so aus, als hätte Eintracht Frankfurt die besten Karten im Ansah-Poker. Doch laut Sky soll inzwischen Union die Nase vorn haben – vielleicht auch, weil sich an der Wuhle gerade wieder vieles in die richtige Richtung entwickelt.

Klar ist: Sobald in der 2. Liga feststeht, wer aufsteigt, fallen auch die Würfel auf dem Transfermarkt – insbesondere bei Union.
1. FC Union: Mit Hollerbach droht Hängepartie
Denn die Eisernen haben für die linke Außenbahn nicht nur Ansah im Visier. Transferziel Nummer eins bleibt weiterhin Kölns Linton Maina (25), der ebenfalls über den linken Flügel kommt. Maina, gebürtiger Berliner und bekennender Fan von Hertha BSC, wäre allerdings nur zu haben, wenn Köln den Aufstieg verpasst – dann sogar ablösefrei.

So sehr sich viele Union-Fans frische Offensivpower wünschen – die Gerüchte sorgen auch für Bauchschmerzen. Denn Union droht weiterhin der Verlust von Benedict Hollerbach (23), der mit neun Toren und drei Vorlagen in dieser Saison Topscorer der Eisernen ist. Konkrete Angebote liegen Union für den wechselwilligen Blondschopf nach KURIER-Informationen aber noch nicht vor.
Ansah, Ache, Burke: Sieht so Unions neue Offensive aus?
Wird Hollerbach zur Hängepartie, droht der eiserne Plan, den Kader so früh wie möglich zusammenzuhaben, ins Wanken zu geraten. Heldt will, so wie es bei Union mal Usus war, wieder früh Nägel mit Köpfen machen – junge Spieler mit Entwicklungspotenzial verpflichten und gleichzeitig behutsam die Hierarchie im Team neu strukturieren.