Rothe plaudert über Transfer

Bier für Union: Oliver Burke bekommt Vorgeschmack auf Köpenick!

Der Noch-Bremer erlebt beim 2:2 gegen den 1. FC Union besonders in der zweiten Halbzeit, was ihn bei den Eisernen erwartet.

Author - Sebastian Schmitt
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Bremens Oliver Burke wechselt zur neuen Saison zum 1. FC Union und staunte beim 2:2 nicht nur über seinen baldigen Kollegen Tom Rothe (r.).
Bremens Oliver Burke wechselt zur neuen Saison zum 1. FC Union und staunte beim 2:2 nicht nur über seinen baldigen Kollegen Tom Rothe (r.).Matthias Koch/imago

In den Katakomben des Stadions an der Alten Försterei ist der Kontrast nach Abpfiff unübersehbar. Während es bei Werder Bremen nach dem 2:2 gegen den 1. FC Union knistert wie ein überdrehtes Mikrofon – genervte Gesichter, kurze Antworten, dicke Luft – wird in der Kabine der Eisernen mit einigen Gläsern Bier angestoßen.

Denn Union kommt nach einem desolaten Start und einem 0:2-Rückstand mit Wucht zurück – und liefert dem eigenen Anhang wie dem kommenden Neuzugang Oliver Burke (28) einen echten Vorgeschmack auf das, was ihn ab Sommer in Köpenick erwartet.

1. FC Union: Rothe trifft, flankt, plaudert

Trotz des 2:2 darf sich Tom Rothe dabei wie der eiserne Matchwinner fühlen. Erst köpft der 20-Jährige den Anschlusstreffer zum 1:2 (37.) ins lange Eck. Dann legt er Laszlo Benes dessen Traumtor auf (84.). Und danach spricht Rothe über seinen Gegenspieler – und verplappert sich charmant über Unions ersten, noch nicht offiziell vermeldeten Sommerneuzugang.

„Er hat eine sehr gute Qualität und ist extrem schnell. Da muss man erstmal hinterherkommen. Dann hat er einen guten Abschluss“, sagt Rothe über Burke – und schiebt mit einem Grinsen hinterher: „Deswegen freue ich mich, dass er nächste Saison kommt und denke, er passt sehr gut zu uns.“

1. FC Union zeigt Oliver Burke, was eisern ist

Gratuliert hat er dem Schotten zwar nicht – aber beim Seitenwechsel blieb Zeit für einen kurzen Plausch: „Er hat mich in der Halbzeit gefragt, ob mit meinem Knie wieder alles gut ist.“

Bremens Oliver Burke spielt in der kommenden Saison für den 1. FC Union.
Bremens Oliver Burke spielt in der kommenden Saison für den 1. FC Union.Jan Hubener/imago

Dass Union das Spiel nicht völlig herschenkt, ist vor allem dem mentalen Comeback in Durchgang zwei zu verdanken. Nachdem Werder durch einen Doppelpack von Jens Stage – mit Burke als Strippenzieher – früh mit 2:0 führt, lässt sich Baumgarts Team nicht hängen. Stattdessen zeigen die Spieler Bremen und Burke, was Union-like bedeutet: Zweikämpfe annehmen, mutig sein, wachsam bleiben.

1. FC Union stellt Urs-Fischer-Rekord ein

„Nach der ersten halben Stunde kann man sagen, dass wir nur 0:2 hinten lagen“, sagt Steffen Baumgart später trocken. „Dann haben wir wieder versucht, Union-Fußball zu spielen und es auch geschafft, Zweikämpfe zu gewinnen. Am Ende belohnst du dich – durch ein Tor, das so nicht immer fällt.“

Das 2:2 bedeutet mehr als nur einen Punkt. Es ist das achte ungeschlagene Spiel in Serie – und damit zieht Baumgart mit Vereinslegende Urs Fischer gleich. Die Waldseite intoniert nach dem Schlusspfiff noch lautstarker als sonst: „Keiner wird es wagen, unseren FCU zu schlagen!“

Tom Rothe bleibt demütig beim 1. FC Union

Und Rothe? Der spielt nicht nur stark, sondern redet auch so über die Rückrunde, in der er seinen Stammplatz verlor. „Natürlich war die Zeit nicht einfach. Aber es ist meine erste Bundesliga-Saison. Da muss man auch demütig bleiben. Ich habe versucht, mich über das Training wieder reinzukämpfen – und freue mich, dass ich die letzten drei Spiele spielen konnte.“

Was bleibt, ist ein 2:2 mit Signalwirkung. Union ist wieder da, wenn es zählt. Und Burke dürfte spätestens jetzt verstanden haben, worauf er sich einlässt. Auf das Ballhaus des Ostens. Auf Gänsehaut auf dem Rasen. Und manchmal auch auf Bier in der Kabine.