Hut ab! Der 1. FC Union trotzt Werder Bremen nach einer schwierigen ersten Hälfte ein 2:2 ab – und stellt mit dem achten ungeschlagenen Spiel in Serie den Vereinsrekord von Ex-Coach Urs Fischer ein. Es ist ein Punkt, der mehr wert ist, als er auf dem Papier aussieht. Weil er zeigt, dass die Mannschaft lebt – und weil sie in Halbzeit zwei zeigt, was Union ausmacht.
Dabei beginnt der Nachmittag alles andere als verheißungsvoll. Gerade zwei Minuten sind gespielt, da ist der Ball schon drin. Ausgerechnet Oliver Burke, der im Sommer in Köpenick anheuert, setzt sich gegen Kevin Vogt durch, legt quer auf Ducksch, der nur den Pfosten trifft – Stage staubt eiskalt ab. Union ist geschockt. Noch schlimmer wird’s nach einer Viertelstunde: Trimmel verliert im Mittelfeld den Ball, Stage darf marschieren und schnibbelt den Ball herrlich zum 0:2 in den Winkel. Bremen trifft doppelt, Union schaut nur zu.
Union verpennt Start – und wacht dann so richtig auf
Es ist bezeichnend, dass Steffen Baumgart bereits nach 22 Minuten zur Seitenlinie ruft. In einer Verletzungsunterbrechung sammelt er seine Spieler – lautstark, eindringlich, unmissverständlich. Kurz danach pariert Rönnow stark gegen Burke, auf der anderen Seite zielt Hollerbach zu zentral. Aber: Union lebt. In der 38. Minute bringt Rothe die Alte Försterei zurück ins Spiel. Sein Kopfball nach Trimmel-Flanke schlägt im langen Eck ein. Ein Tor aus dem Nichts, aber genau zur rechten Zeit.

Kurz vor der Pause zwingt Haberer Bremens Zetterer nochmal zu einer starken Parade – Union geht mit Mut in die Kabine, auch wenn der Start zum Vergessen war.
Jetzt zeigt Union sein wahres Gesicht
Nach dem Seitenwechsel zeigen die Eisernen endlich, was Baumgart Woche für Woche einfordert: Biss, Tempo, Mut. Hollerbach verpasst per Kopf das 2:2, Ilic vergibt wenig später aus bester Position freistehend. Doch der Wille ist jetzt da. Die Körpersprache passt. Das Stadion glaubt wieder.
Mit einer Dreifachauswechslung in der 72. Minute unterstreicht Baumgart seine Ambitionen: Skarke, Ljubicic und Preu kommen – noch mehr Offensivpower, noch mehr Druck. Union schnürt Werder in der Schlussphase regelrecht ein.
Laszlo Benes sorgt für Union-Explosion
Dann kommt die 84. Minute. Benes, gerade erst eingewechselt, fasst sich ein Herz – und jagt den Ball mit dem linken Fuß unhaltbar in den Winkel. 2:2. Die Alte Försterei bebt.