Diese Vorbereitung bietet jede Menge Spannung! Neuer Manager, neuer Cheftrainer, neues System: Keine Frage, beim 1. FC Union ist bereits vier Wochen vor dem Pflichtspielauftakt jede Menge Musik drin. Im ersten von zwei Trainingslagern im österreichischen Längenfeld will Bo Svensson (44) seiner Mannschaft weiter seine Idee von Fußball vermitteln. Das Problem: Bei den Köpenickern gibt es in fast allen Mannschaftsbereichen noch viele Fragezeichen. Der KURIER macht deshalb den eisernen Kadercheck. Wo ist der 1. FC Union schon gut aufgestellt, wo herrscht Konkurrenzkampf und wo sollte besser noch nachgelegt werden?
Klar ist: Mit dem lockeren Aufgalopp der ersten zwei Wochen ist es ab sofort vorbei. Svensson zieht in der Alpenrepublik die Zügel an. Für die Profis gilt es, sich zu zeigen, denn die Startelf-Chancen werden neu verteilt. Nach der Analyse der Torhüterposition und der Abwehr gibt der KURIER im zweiten Teil nun einen Überblick über die derzeitige Situation im Mittelfeld und im Angriff.
Wer spielt beim 1. FC Union vor der Abwehr?
Nirgends ist der eiserne Konkurrenzkampf so groß wie in der Schaltzentrale. Laïdouni (27) hat das bereits erkannt und wechselt nach Katar zu Al-Wakrah SC. Dennoch duellieren sich beim 1. FC Union im Mittelfeld weiterhin sieben Spieler um zwei, maximal drei Positionen.

Defensives Mittelfeld: Vor der Abwehr als Abräumer ist Rani Khedira (30) fest eingeplant. Zwar kam der Vizekapitän in der vergangenen Spielzeit nach seiner Verletzung beim ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal in Walldorf nie richtig in den Tritt. Dennoch führt auch in der neuen Saison an Khedira im defensiven Mittelfeld kein Weg vorbei.
Erste Herausforderer sind, je nach Gegner und Spielstand, Lucas Tousart (27) und Eigengewächs Aljoscha Kemlein (19). Für Alex Král (26) dürfte aller Voraussicht nach nur wenig Spielzeit drin sein. Bleibt es dabei, gilt der Tscheche wie Laïdouni als Wechselkandidat.
Startelf-Prognose des KURIER: Rani Khedira.
Wer spielt beim 1. FC Union im Mittelfeld?
In der Zentrale und im offensiven Mittelfeld dürften je nach Formation die beiden EM-Fahrer András Schäfer (25, Ungarn) und László Bénes (26, Slowakei, kommt für drei Millionen Euro vom Hamburger SV) die besten Karten haben, obwohl sie erst am 23. Juli ins Training einsteigen.
Während Schäfer als sogenannter Box-to-Box-Spieler agiert, soll Bénes den in der vergangenen Saison so schmerzlich vermissten offensiven Spielgestalter verkörpern. Für Janik Haberer (30, zentral), Eigengewächs David Preu (19, links) und Leih-Rückkehrer Tim Skarke (27, rechts) gilt es, den Vorsprung in der Vorbereitung bestmöglich zu nutzen und Svensson die Entscheidung schwer zu machen. Gut möglich, dass der 1. FC Union noch mal nachlegt und den Konkurrenzkampf im offensiven Mittelfeld weiter anheizt.
Startelf-Prognose des KURIER: András Schäfer und László Bénes.
Wer spielt beim 1. FC Union im Sturm?

Sturm: Die Offensive des 1. FC Union war vergangene Saison das größte Sorgenkind – und ist es immer noch. Auf der Mittelstürmerposition tummeln sich mit Jordan Siebatcheu, Chris Bedia und Neuzugang Ivan Prtajin (alle 28) gleich drei Spieler. Doch noch hat das Trio seine Bundesliga-Tauglichkeit nicht beweisen können. Das hat wiederum Kevin Volland (31), der derzeit wegen einer Knie-OP nicht trainieren kann, bereits, allerdings nicht in seiner ersten Saison beim 1. FC Union.
1. FC Union fahndet nach einem Stürmer
Auf den Flügeln ist es dagegen überschaubar. Als Hoffnungsträger gelten Yorbe Vertessen und Benedict Hollerbach (beide 23). Vertessen deutete nach seinem Winter-Wechsel immer mal wieder an, was er kann. Hollerbach, der aus der dritten Liga zum 1. FC Union kam, sorgte für einzelne Lichtblicke.
Um den zuletzt zweitschwächsten Angriff der Liga wieder in Schwung zu bekommen, wird nach einem richtigen Knipser noch gefahndet. Solange der nicht gefunden ist, dürften die Tempodribbler die Nase vorn haben.
Startelf-Prognose des KURIER: Yorbe Vertessen und Benedict Hollerbach. ■