Er zockte schon einmal

Knoche knallhart: Ex-Abwehrchef des 1. FC Union pokert um die Bundesliga!

Robin Knoche geht bei der Klubsuche voll ins Risiko. Das kennt er bereits aus der Vergangenheit. Und wurde dafür belohnt.

Author - Sebastian Schmitt
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Sein elftes und vorerst letztes Tor erzielte Robin Knoche (M., 32) für den 1. FC Union am 33. Spieltag in Köln. Jetzt ist der Verteidiger vereinslos. 
Sein elftes und vorerst letztes Tor erzielte Robin Knoche (M., 32) für den 1. FC Union am 33. Spieltag in Köln. Jetzt ist der Verteidiger vereinslos. Treese/imago

Nach vier Jahren verabschiedete der 1. FC Union Robin Knoche (32) ziemlich heimlich, still und leise. Seitdem ist der Verteidiger, dessen Vertrag an der Wuhle ausgelaufen war, auf Vereinssuche. Interessierte Klubs gibt es genug, passiert ist jedoch noch nichts. Und das könnte auch noch dauern. Knoche knallhart: Ex-Abwehrchef des 1. FC Union pokert um die Bundesliga! 

157-mal stand Knoche für den 1. FC Union auf dem Platz. Das letzte Spiel bestritt er Ende Mai beim Endspiel um den Klassenerhalt und dem dramatischen Last-minute-Sieg gegen den SC Freiburg (2:1). Keine 24 Stunden nach dem Krimi räumte der Braunschweiger seinen eisernen Spind und schlurfte mit einer Collage mit der Aufschrift „Danke Robin“ unter dem Arm über den Parkplatz vor dem Stadion An der Alten Försterei. Dazu ein paar warme Worte auf der Klub-Homepage. Das war’s.

1. FC Union: Fans feiern Robin Knoche

Für viele Fans fiel die Verabschiedung aufgrund Knoches enormer Verdienste deutlich zu kühl aus. Vier Jahre lang war er unter Trainer Urs Fischer (58) unumstrittener Abwehrchef. Dabei ging er stets voran und bewies vor allem im Europapokal immer wieder vom Elfmeterpunkt seine Nervenstärke. Ganz klar: Knoche hat sich die legendäre wie inflationäre Union-Auszeichnung „Fußballgott“ mehr als verdient.

Nach vier Spielzeiten lief der Vertrag von Verteidiger Robin Knoche (32) beim 1. FC Union aus. 
Nach vier Spielzeiten lief der Vertrag von Verteidiger Robin Knoche (32) beim 1. FC Union aus. Matthias Koch/imago

Auch weil sich Knoche immer vorbildlich verhielt – obwohl er selbst plötzlich ganz schön viel zu knabbern hatte. Die Verpflichtung von Konkurrent Leonardo Bonucci (37) im Sommer. Die Horror-Hinrunde samt der Trennung von Fischer im Herbst. Der Verlust seiner Führungsrolle unter Urs-Fischer-Nachfolger Nenad Bjelica (52) und schließlich die Verpflichtung von Kevin Vogt (32) im Januar, woraufhin sich Knoche fast nur noch auf der Ersatzbank wiederfand. Zu all dem passt die Hängepartie um eine mögliche Vertragsverlängerung und schließlich die gefühlte Verabschiedung durch die Hintertür.  

Kehrt Robin Knoche zum 1. FC Union zurück?

Doch wie der KURIER erfuhr, verzichtete der 1. FC Union durchaus bewusst auf viel Tamtam. Denn die Eisernen halten die Tür für Knoche noch offen. Zumindest einen Spalt weit. Der Grund: So richtig weiß man in Köpenick auch zwei Wochen nach dem Trainingsauftakt noch nicht, auf wen der neue Trainer Bo Svensson (44) in der Defensive bauen kann. Sowohl Diogo Leite (25) als auch Danilho Doekhi (26), die neben dem neuen Abwehrchef Vogt eigentlich gesetzt sind, sind Wechselkandidaten.

Ob Knoche dann noch für den 1. FC Union zu haben ist und sich nach dem vergangenen Jahr überhaupt noch mal eine Rolle rückwärts, wie es die Eisernen und Ersatztorwart Jakob Busk (30) im Sommer 2022 machten, vorstellen kann, ist unklar.

Robin Knoche pokert um Bundesliga-Vertrag

Fakt ist: Knoche, mit einem Marktwert von zweieinhalb Millionen Euro einer der wertvollsten deutschen Profis ohne Klub, will unbedingt weiter auf größtmöglicher Bühne Fußball spielen. Zweitligist Nürnberg und Trainer Miro Klose (46) gab Knoche deswegen jüngst zunächst mal einen Korb.

Unions Konkurrent VfL Bochum gilt als interessiert – allerdings nur, wenn Bernardo (29) den Revierklub verlassen sollte. Ansonsten tut sich bisher wenig auf dem Transfermarkt. Knoche selbst kennt den gefährlichen Poker als Vereinsloser. Nachdem sein Vertrag bei Jugendklub VfL Wolfsburg im Juni 2020 ausgelaufen war, zockte Knoche gehörig – und unterschrieb im August kurz vor dem Bundesligastart beim 1. FC Union.