Die Situation ist alles andere als leicht zu verdauen. Robin Knoche (31) flog beim 1. FC Union von heute auf morgen aus der Startelf von Trainer Nenad Bjelica (52), schmorte zuletzt sogar dreimal in Folge die kompletten 90 Minuten auf der Bank. Die Degradierung wirkt sich auch auf seine Zukunft aus. Wann fällt der erste Stein? Robin Knoche wartet beim 1. FC Union auf den Dominoeffekt.
Es könnte alles so einfach sein. Verteidiger Paul Jaeckel (25) machte es jüngst vor. Der Eisenhüttenstädter verlängerte seinen auslaufenden Vertrag trotz seiner Rolle als Bankdrücker und bleibt Unioner.
Union-Vertrag von Robin Knoche läuft aus
Knoche dagegen zögert noch. Das liegt zum einen daran, dass er weitere Angebote auf dem Tisch hat. Für Knoche – immerhin sechs Jahre älter als Jaeckel – geht es dabei um seinen letzten großen Vertrag. Sich wie Jaeckel hinten anzustellen, kommt für ihn mit über 300 Bundesligaspielen nicht infrage. Stand jetzt stehen die Zeichen eher auf Trennung.

Das liegt vor allem an der Verpflichtung von Kevin Vogt (32), den Union-Manager Oliver Ruhnert im Winter für unter zwei Millionen Euro von der TSG Hoffenheim kaufte. Vogt übernahm sofort Knoches Rolle als Abwehrchef in der Mitte der Dreierkette. Knoche wich erst auf rechts aus und war kurze Zeit später überhaupt nicht mehr gefragt. Bjelica setzt derzeit auf Vogt sowie Danilho Doekhi (25, rechts) und Diogo Leite (25, links).
Robin Knoche war beim 1. FC Union stets gesetzt
Eine Situation, die Knoche beim 1. FC Union überhaupt nicht kennt. Seit seinem Wechsel nach Köpenick (kam 2020 ablösefrei aus Wolfsburg) war der Braunschweiger unter Bjelica-Vorgänger Urs Fischer (58) stets gesetzt. Knoche nimmt den Konkurrenzkampf zwar an. Bjelica lobt: „Robin verhält sich sehr professionell. Er muss bereit sein, wenn die Chance kommt.“ Aber auch auf Dauer?
Derzeit schweigt Knoche, grübelt intensiv um seine Zukunft. In der Vergangenheit stand der Ex-Abwehrchef stets Rede und Antwort, sprach oft und auch während der Horror-Hinrunde erfrischenden Klartext. Führungsspieler eben.
Zukunft von Doekhi und Leite beim 1. FC Union offen
Wann und ob er das für den 1. FC Union auch wieder auf dem Platz sein wird, ist offen. Während Vogt bis 2027 unterschrieb und an der Wuhle fest eingeplant ist, halten sich Spekulationen um einen Verkauf von Leite oder Doekhi. Besonders der Niederländer, mit 17 Millionen Euro wertvollster Unioner, vermied zuletzt ein eiserneres Bekenntnis und steht bei vielen Klubs auf dem Zettel. Bei einem Transfer wäre Knoche wieder gefragt. Doch bis ein Deal eingefädelt ist, kann es dauern.
Für Knoche, der sich in Berlin weiterhin wohlfühlt, aber unbedingt wieder regelmäßig spielen will, stellt sich die knifflige Frage, ob er so lange warten kann. Oder ob der eiserne Dominoeffekt erst kommt, wenn Knoches Vertrag im Sommer ausgelaufen ist und er womöglich bereits bei einem neuen Klub unterschrieben hat … ■