Eiserne Einnahmen

Wenig, aber wichtig: So viel kassiert der 1. FC Union für Aissa Laidouni!

Der Nationalspieler Tunesiens wechselt nach eineinhalb Jahren in Köpenick in die Wüste und beschert den Eisernen eine Millionen-Ablöse. 

Author - Sebastian Schmitt
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Wechselt nach Katar zu Al-Wakrah SC und bringt dem 1. FC Union eine Millionen-Ablöse: Mittelfeldmann Aïssa Laïdouni (27).
Wechselt nach Katar zu Al-Wakrah SC und bringt dem 1. FC Union eine Millionen-Ablöse: Mittelfeldmann Aïssa Laïdouni (27).Contrast/imago

Er ist der bereits neunte Abgang des 1. FC Union in der Sommerpause und wird auch nicht der letzte sein. Aissa Laidouni (27) zieht aus dem eisernen Konkurrenzkampf im Mittelfeld Konsequenzen und wechselt nach Katar zu Al-Wakrah SC. Was sich für den Tunesier finanziell lohnt, ist auch für die Köpenicker kein schlechtes Geschäft. Allerdings erst auf den zweiten Blick. 

Als sich die eiserne Reisegruppe am Samstagvormittag in Richtung Flughafen aufmachte, um nach Innsbruck zu fliegen und dann von dort ins Trainingslager nach Längenfeld zu fahren, war klar, dass Laïdouni nicht mehr dabei sein wird. Am Freitagabend hatte Union den sofortigen Transfer des tunesischen Nationalspielers bereits bekannt gegeben.

1. FC Union kassiert für Aissa Laidouni Millionen-Ablöse

Unklar, weil in Köpenick wie immer nicht kommuniziert, blieb für viele Fans nur die Höhe der Ablöse. Nach KURIER-Informationen kassiert der 1. FC Union knapp drei Millionen Euro für Laïdouni. Eine Summe, die manche enttäuscht, die wegen des Wüsten-Wechsels bereits den ganz großen Reibach witterten. Doch Katar ist nicht Saudi-Arabien. Und Laidouni auch kein Weltstar.

Dennoch überrascht es etwas, dass der 1. FC Union für den WM-Fahrer von 2022, der in Köpenick einen Vertrag bis mindestens 2026 besaß und dessen angeblicher Marktwert bei sechs Millionen Euro liegt, keine höhere Ablöse kassieren konnte.

Aissa Laidouni drohte beim 1. FC Union die Bank

Aissa Laidouni (27) räumte seinen Spind beim 1. FC Union bereits nach der Saison leer. Jetzt wechselt der Tunesier nach Katar. 
Aissa Laidouni (27) räumte seinen Spind beim 1. FC Union bereits nach der Saison leer. Jetzt wechselt der Tunesier nach Katar. Matthias Koch/imago

Doch mehr scheint für Laïdouni offenbar nicht drin gewesen zu sein. Anfragen anderer Klubs flatterten zumindest an der Wuhle nicht ins Haus. Was auch daran liegt, dass Laidouni in seinen 50 Einsätzen für die Eisernen zwar gute Ansätze zeigte, aber dennoch nicht nachhaltig überzeugte. Nach regelmäßigen Einsätzen unter Ex-Trainer Urs Fischer (58) kam er unter dessen Nachfolger Nenad Bjelica (52) kaum mehr zum Zug. Auch unter dem neuen Cheftrainer Bo Svensson (44) drohte Laidouni angesichts des Konkurrenzkampfes im Mittelfeld eine Reservistenrolle

Immerhin: Der 1. FC Union macht mit dem Verkauf Laïdounis sogar etwas Gewinn. Nach Laïdouni starken WM-Auftritten in Katar hatte Ex-Manager Oliver Ruhnert (52) im Januar 2023 rund zweieinhalb Millionen Euro an Ferencváros Budapest für Laïdouni überwiesen. Außerdem wichtig: Die frischen Millionen verschaffen Ruhnert-Nachfolger Horst Heldt (54) ab sofort mehr Spielraum auf dem Transfermarkt.

Aissa Laidouni denkt gern an den 1. FC Union

Laïdouni, der in allen sechs Champions-League-Spielen der vergangenen Saison auf dem Platz stand, blickt selbst gerne auf die Zeit in Köpenick und in der Bundesliga zurück: „Für mich waren die eineinhalb Jahre beim 1. FC Union Berlin eine ganz besondere Zeit. Ich durfte eine außergewöhnliche Phase miterleben und unvergessliche Erfahrungen sammeln. Mein Dank gilt allen Unionern und ich wünsche dem Verein für die Zukunft nur das Beste.“

Manager Heldt findet zum Abschied ebenfalls warme Worte: „Als Aïssa im Winter 2023 zu uns stieß, brachte er sofort seine eigenen Akzente ins Spiel ein und benötigte kaum Eingewöhnungszeit. Aïssa hat sich immer im Sinne der Mannschaft verhalten und alles für unseren Verein gegeben.“