Der 1. FC Union schlitterte in der Hinrunde in die Krise und erholte sich seit dem Trainerwechsel im November von Liebling Urs Fischer (57) zum Kroaten Nenad Bjelica (52) langsam vom Absturz in der Bundesliga und kletterte mit zwei Siegen auf Platz 15. Gemeinsam haben die Spieler vorher verloren. Doch es gibt trotzdem sechs Gewinner im Team. Der KURIER stellt sie vor.
Benedict Hollerbach (22)
Vom ersten Gerücht über einen Wechsel nach Berlin bis zum endgültigen Vollzug des Transfers vergingen im Sommer viele Wochen. Viel Lärm um nichts, konnte man meinen, schließlich saß der Stürmer zunächst etliche Male auf der Bank. Seit dem Trainerwechsel hat sich seine Perspektive geändert, seine Schnelligkeit ist gefragt, und gegen Borussia Mönchengladbach erzielte er sein erstes Bundesliga-Tor. In der Rückwärtsbewegung hat er allerdings weiterhin Defizite.
Kevin Volland (31)

Lange Zeit galt der Ex-Nationalspieler als Fehleinkauf. Er machte sich das Leben mit seiner Roten Karte im Spiel gegen RB Leipzig zunächst selbst schwer, fiel danach wochenlang gesperrt aus. Mit der Übernahme von Nenad Bjelica scheint bei ihm das Selbstvertrauen wieder etwas zurückgekehrt zu sein. Seine Erfahrung, national wie international, dürfte im langen Abstiegskampf sicherlich kein Nachteil sein.
Robin Gosens (29)

Der teuerste Zugang der Vereinsgeschichte lieferte im August ein beeindruckendes Startelf-Debüt in der Bundesliga, als er beim 4:1 in Darmstadt zwei Tore erzielte und eine überragende Leistung zeigte. Dieses Niveau konnte der Nationalspieler leider viel zu oft nicht halten. Zum Jahresende fehlte er bei den Spielen in Bochum und gegen Köln verletzt, dennoch ist der 29-Jährige, der jüngst zum zweiten Mal Vater geworden ist, mit fünf Treffern wettbewerbsübergreifend bester Union-Torschütze.
Frederik Rönnow (31)

Der Däne ist in der laufenden Saison der formstärkste Profi der Köpenicker. Besonders seine beiden Auftritte gegen Real Madrid blieben in Erinnerung, aber auch seine beiden gehaltenen Elfmeter beim Saisonauftakt gegen Mainz. An Rönnow lag es nicht, dass Union bis zum abschließenden Sieg gegen Köln lediglich in der ersten Pokalrunde bei Regionalligist Astoria Walldorf ohne Gegentor blieb.
Josip Juranovic (28)

Anfang des Jahres von Celtic Glasgow zu Union gewechselt, sorgte der rechte Außenverteidiger zunächst mit seinen präzisen Freistößen und Eckbällen für Furore. Davon ist im Herbst und Winter allerdings nicht mehr viel übrig geblieben. Zwischenzeitlich fehlte er verletzt, jetzt bekommt er von Nenad Bjelica auf der rechten Seite das uneingeschränkte Vertrauen geschenkt. Er macht zwar keine großen Fehler, aber er reißt die Mannschaft auch nicht mit. Das Potenzial dazu hätte er allemal.
Jerome Roussillon (30)

Unter Urs Fischer fast ohne Chance, unter Bjelica auf der linken Seite gesetzt. Die Verpflichtung von Robin Gosens ließ ihn erst ins zweite Glied rücken, bevor er jetzt auf einmal wieder richtig gefragt ist. Zwei Tore hat er im Lauf der Hinrunde vorbereitet, auf seinen ersten Treffer wartet er noch. Zumindest im Union-Trikot, denn für die Nationalmannschaft von Guadeloupe konnte er sich im Oktober erstmals als Torschütze feiern lassen.