Die Stadionpläne des 1. FC Union sind in aller Munde. Da an der Wuhle schon bald die Bagger anrollen und die Kapazität der Alten Försterei von 22.012 auf 40.000 Plätze erweitert wird, muss der 1. FC Union tief in den Westen umziehen. Heimspiele bei Hertha BSC: Union-Präsident Dirk Zingler (60) verrät, dass der 1. FC Union maximal kurz „rübermachen“ will.
„Wir halten am Zeitplan fest, dass wir in der Saison 2026/27 ein Jahr im Olympiastadion spielen wollen“, erklärt Zingler und ist guter Dinge: „Ich würde es mal so formulieren: Es gibt derzeit keine Erkenntnisse, die dagegensprechen. Das kann aber morgen anders sein.“ Unions Präsident verweist dabei auf viele Verfahrensbeteiligte, sodass die Eisernen nicht alles selbst bestimmen können.
1. FC Union will maximal für eine Saison ins Olympiastadion umziehen
Derzeit findet sich der 1. FC Union, nachdem die Umzugspläne um ein Jahr verschoben wurden, mit dem Planungsverfahren aber voll im Soll. Zingler: „Wir sind ja bereits seit eineinhalb Jahren im Bau. Der erste Trainingsplatz des Profi-Zentrums ist bereits fertig. Und klar ist: Das neue Trainingszentrum wird fertig sein, bevor wir das Stadion verlassen.“

15 Millionen Euro haben die Eisernen bisher für die Planungsleistungen ausgegeben. Der Union-Boss erklärt: „Die meisten denken, es geht los, wenn die Bagger kommen. Aber so ein Projekt braucht gründliche Vorbereitung. Wir haben über 15 Millionen Euro für Planungsleistungen ausgegeben. Damit sind wir fertig.“
1. FC Union plant den Ausbau der Alten Försterei selbst
Während Hertha BSC also noch von einem neuen, reinen blau-weißen Fußballstadion träumt, haben die Köpenicker auch in dieser Hinsicht die Rivalen abgehängt. Das Besondere: Der 1. FC Union verzichtet dabei komplett auf Fremdfirmen. Ein Team von 18 Architekten, Statikern und Planern hat den Ausbau des Stadions ausgearbeitet. Alle sind beim Verein angestellt.

Zingler verrät die oberste eiserne Prämisse: Die Köpenicker wollen maximal für ein Jahr ins Olympiastadion, die (gemietete) Heimstätte von Stadtrivale Hertha BSC, umziehen: „Das sollen dann auch nicht eineinhalb Jahre werden. Das bedeutet, dass wir erst ausziehen, wenn wir ganz verlässlich wissen, dass wir im nächsten Jahr wieder hier sind. Ansonsten gehen wir nicht raus.“
1. FC Union kennt Verzögerungen aus eigener Erfahrung
So ganz sicher kann man das bei solch einem Großprojekt, das Union seit 2017 verfolgt, natürlich nicht sagen. Dass es auch mal anders kommt, als man denkt (oder plant), weiß der 1. FC Union aus eigener Erfahrung. Zingler erinnert sich an den letzten Umbau der Alten Försterei: „2008 wollten wir für drei Monate in den Jahnsportpark ausweichen. Am Ende wurden es 13 Monate.“
Wie viele Millionen Euro die neue Alte Försterei und das ganze Drumherum kosten wird, will Zingler nicht genau sagen. Der Grund: Die Baukosten sollen erst verkündet werden, wenn man sie verlässlich benennen kann. Zingler verspricht aber allen Unionern: „Wir werden sehr sorgsam bei allen Schritten vorgehen, weil das Stadion kein Fiasko werden soll.“
1. FC Union will in der neuen Alten Försterei international spielen
Wofür der neue Schmuckkasten an der Wuhle einmal stehen soll, weiß Zingler dagegen ganz genau: „Dass Union jetzt nicht nur Eigentümer der Bauten, sondern auch des Grundstücks selbst ist, ist ein historischer Moment. Wir spielen seit 1920 hier Fußball, und erstmals gehört die gesamte Alte Försterei uns Unionern. Das macht uns alle sehr glücklich.“
Und auch der Zweck ist klar. Zingler: „Wir machen das für die nächsten Generationen. Das Stadion wird eines der modernsten in Europa. Alles ist privat finanziert. Darauf sind wir sehr, sehr stolz. Union in Europa hat uns sehr gefallen, und wir streben danach, erfolgreich zu sein. Wir wollen hier internationale Spiele bestreiten.“ ■