Der 1. FC Union verabschiedet sich mit sechs Punkten aus zwei Spielen in eine ungewohnt entspannte Winterpause. Das 1:0 beim 1. FC Köln sorgt für Luft im Tabellenkeller und Ruhe an der Wuhle. Doch hinter den Kulissen läuft die Arbeit weiter – vor allem bei Manager Horst Heldt. Der Kaderplaner kündigt Veränderungen an, ohne Alarm zu schlagen.
21 Punkte nach 15 Spieltagen. Union steht stabil da, Europa ist rechnerisch näher als der Abstieg. Trotzdem lehnt sich in Köpenick niemand zurück. Während die Spieler durchschnaufen, rotiert bei Horst Heldt das Gedankenkarussell. Der Union-Manager weiß: Die zweite Saisonhälfte entscheidet sich nicht nur auf dem Platz, sondern auch am Verhandlungstisch.
Innenverteidigung bleibt die größte Baustelle beim 1. FC Union
Die größte Baustelle bleibt die Innenverteidigung. Diogo Leite und Danilho Doekhi sind gesetzt, führen Union durch diese Saison – und beide haben nur noch Vertrag bis zum Sommer. Ein drohender Doppel-Abgang ohne Ablöse wäre der Super-GAU. Sportlich kaum zu verkraften, wirtschaftlich brutal. Heldt kennt das Risiko, vermeidet aber öffentliche Panik. „Wir haben Ideen und sind auf alles vorbereitet“, sagt er nach dem Sieg in Köln. Und schiebt nach: „Wichtig ist, dass man alle Eventualitäten durchspielt.“

Klar ist: Beide Abwehrsäulen gleichzeitig abzugeben, wäre ein Himmelfahrtskommando. Deshalb prüft Union jedes Szenario. Verlängern, verkaufen, reagieren. Dem Vernehmen nach wäre der Klub bei Leite gesprächsbereit, wenn der Preis stimmt. Schon im Sommer scheiterte ein Transfer an fehlenden Angeboten. Das Thema ist also nicht neu – nur drängender.
Heldt arbeitet mit Schattenkader für mögliche Zugänge
Wie immer arbeitet Heldt mit einem Schattenkader. Namen liegen bereit, Profile sind definiert. „Ich habe keine Glaskugel“, sagt der Manager offen. „Aber wir sind in permanenten Gesprächen.“ Union müsste im Fall der Fälle nicht hektisch reagieren, sondern könnte gezielt nachlegen. Genau das ist der Plan.

Akuten Handlungsbedarf sieht Heldt trotz der offenen Personalfragen nicht. „Es ist jetzt nicht so, dass wir alles über den Haufen werfen wollen“, betont er. Die Mannschaft funktioniert, die Punkte stimmen, der Trend zeigt nach oben. Auch die monatelange Stürmerflaute ist Geschichte. Nach dem Befreiungsschlag gegen Leipzig und dem Sieg in Köln ist der Druck geringer – aber nicht verschwunden.
Verlängern oder verkaufen: Union prüft alle Szenarien
„Am Ende haben wir unsere Gedanken“, erklärt Heldt. „Das versuchen wir umzusetzen. Und wenn sich etwas ergibt, beschäftigen wir uns auch damit.“ Bedeutet: Die Not ist vor allem bei der Stürmer-Suche nicht mehr akut, Veränderungen sind trotzdem möglich.




