Das Diogo-Drama

Bitter: Ladenhüter Leite wird für den 1. FC Union zur Millionenfalle!

Union wollte ihn verkaufen, der Verteidiger wollte gehen – doch ein Wechsel kam nicht zustande. Jetzt droht den Köpenickern ein finanzielles Fiasko.

Author - Sebastian Schmitt
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Diogo Leite wollte im Sommer den 1. FC Union verlassen. Weil ein Transfer nicht zustande kam, droht ein ablösefreier Abschied des Portugiesen im Sommer.
Diogo Leite wollte im Sommer den 1. FC Union verlassen. Weil ein Transfer nicht zustande kam, droht ein ablösefreier Abschied des Portugiesen im Sommer.Creativ Sportpicture/Lukas Thoms/imago

Dieses Szenario wollten alle in Köpenick unbedingt vermeiden – und doch kam es genau so. Diogo Leite (26) stand im Sommer auf der Verkaufsliste, der Spieler selbst suchte den Absprung und der 1. FC Union wollte Kasse machen. Doch die Verhandlungen zogen sich und der bis zum Deadline-Day fest eingeplante Verkauf des Verteidigers platzte. Jetzt wird Ladenhüter Leite für Union zur Millionenfalle.

Union-Manager Horst Heldt (55) lehnte mehrere Anfragen ab, darunter angeblich auch konkrete Offerten von rund neun Millionen Euro. Zu wenig, befand Union. Statt Leite zu verkaufen, ging der Klub ins Risiko – und könnte sich brutal verzockt haben.

Diogo Leite beweist Union seine Klasse

Denn Leites Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Und sollte der Verteidiger nicht doch noch verlängern, droht Union ein finanzielles Fiasko: Ein Innenverteidiger mit Top-Niveau, bis vor kurzem mit 17 Millionen Euro wertvollster Unioner, könnte im Juni den Eisernen keinen Cent mehr einbringen.

Sportlich über jeden Zweifel erhaben: Diogo Leite lieferte nach dem Ende des Transfer-Theaters sofort und gibt dem 1. FC Union in der Abwehr Halt.
Sportlich über jeden Zweifel erhaben: Diogo Leite lieferte nach dem Ende des Transfer-Theaters sofort und gibt dem 1. FC Union in der Abwehr Halt.Frank Hoermann/Sven Simon/imago

Immerhin: Sportlich liefert der Portugiese weiter. Wegen des Transfer-Theaters und der Verletzungsgefahr wurde Leite zum Saisonstart zunächst aus dem Mannschaftstraining genommen, verpasste die ersten drei Pflichtspiele. Doch als Trainer Steffen Baumgart (53) ihn brauchte, war Leite sofort da – beim 4:3-Spektakel in Frankfurt zeigte er eine starke Leistung, ruhig am Ball, zweikampfstark, präsent. Seitdem ist er wieder gesetzt, Tom Rothe (20), zwischenzeitlich zum Leite-Vertreter umgeschult, sitzt erst mal draußen.

Millionenverlust: Marktwert von Diogo Leite rauscht ab

Wirtschaftlich ist das Diogo-Drama für die Köpenicker dagegen ein Totalschaden, den Präsident Dirk Zingler (61) eigentlich unbedingt vermeiden wollte: Einen wertvollen Stammspieler zum Nulltarif zu verlieren.

Fakt ist: Sollte Leite seinen auslaufenden Vertrag nicht doch noch verlängern, kann Union für den Verteidiger nur noch in der Transferperiode im Januar Kohle kassieren.

Diogo Leite will bleiben – zum Leidwesen des 1. FC Union

Das Problem: Besser werden die Angebote nicht mehr. Im Gegenteil. Alle Klubs wissen, dass Union unter Zugzwang ist. Dazu hat Leites Marktwert wegen seiner Situation als Ladenhüter wider Willen bereits massiv gelitten und stürzte um satte fünf auf „nur“ noch 12 Millionen Euro ab.

Doch nach KURIER-Informationen fühlt sich Leite in Köpenick weiterhin wohl und soll an einem Winter-Wechsel wenig Interesse haben. Vielmehr schielt der 2022 für zunächst 500.000 Euro ausgeliehene und ein Jahr später für stolze sieben Millionen Euro vom FC Porto fest verpflichtete Abwehrmann, bereits auf den Sommer, wenn eine ganze Reihe an Klubs um Leite buhlen werden – zum Leidwesen des 1. FC Union.