Die Hoffnung stirbt zuletzt – aber in Köpenick ist sie jetzt begraben. Marin Ljubicic spielt beim 1. FC Union sportlich keine Rolle mehr, auch unter Trainer Steffen Baumgart nicht. Der 1:0-Sieg in Köln, der zweite Erfolg in Serie, macht eines brutal deutlich: Für den Millionen-Stürmer gibt es vorerst keine Zukunft an der Alten Försterei. Union steuert auf die Trennung zu – per Leihe, um ein teures Missverständnis vielleicht doch noch zu retten.
Vier Spiele in Folge nicht im Kader. Null Minuten in dieser Bundesliga-Saison. Die Bilanz von Marin Ljubicic ist ernüchternd, ja verstörend. Der Kroate, im Januar 2024 für rund vier Millionen Euro verpflichtet, sollte einst die Sturmprobleme lösen. Stattdessen verschärfte er sie – zumindest finanziell. Denn sportlich ist Ljubicic beim 1. FC Union komplett abgemeldet.
Ljubicic spielt bei Union keine Rolle mehr
Viele Fans hofften bis zuletzt, dass der Angreifer doch noch explodiert. Dass irgendwann dieser eine Einsatz kommt, dieses eine Tor, das alles dreht. Doch spätestens nach dem letzten Spiel des Jahres ist klar: Baumgart plant ohne Ljubicic. Beim 1:0 in Köln, einem echten Kraftakt, ist der Stürmer fast schon standesgemäß nicht dabei. Nicht verletzt, nicht gesperrt – einfach außen vor.

Schon im Sommer galt Ljubicic intern als Abgangskandidat. Passiert ist nichts. Kein Markt, kein Abnehmer, kein Ausweg. Jetzt aber bewegt sich etwas. Manager Horst Heldt bringt offen eine Leihe ins Spiel – und lässt keinen Zweifel daran, wie die Lage eingeschätzt wird. „Es ist jetzt nicht so gelaufen, wie er sich das vorstellt“, sagt Heldt offen. Man habe bereits im Sommer darüber gesprochen, dass Spielpraxis woanders sinnvoll sein könnte.
Heldt bestätigt Gespräche über Winter-Leihe
Anders als noch vor ein paar Monaten scheint eine Leihe nicht nur eine Option, sondern fast beschlossene Sache zu sein. „Es gibt lose Gespräche und Kontakte, Interessenten sind vorhanden“, verrät Heldt. Union will Ljubicic spielen sehen – nicht aus sportlicher Romantik, sondern aus nüchternem Kalkül. Der Marktwert soll nicht weiter sinken, das Millionenloch nicht noch größer werden.

Ein Verkauf wäre Union wohl sogar lieber. Doch wie schon bei Chris Bedia fehlt offenbar der Markt. Zu hoch das Risiko, zu gering die Erträge. Also bleibt die Leihe als letzter Versuch, den Flop vielleicht doch noch flottzumachen. „Wir müssen gucken, dass wir ihn zum Spielen bringen“, erklärt Heldt. Im Januar soll Bewegung reinkommen.
Millionen-Flop soll Marktwert retten, weitere Leihen geplant
Ljubicic ist dabei kein Einzelfall. Auch bei den Youngstern David Preu und Oluwaseun Ogbemudia stehen Leihen im Raum. Union sortiert den Kader, justiert nach, ohne in Panik zu verfallen. Nach 21 Punkten aus 15 Spielen ist die Lage entspannt – aber nicht bequem.



