Für Aissa Laidouni gilt beim 1. FC Union: Er kam, sah und kickte!
Die Köpenicker trauen dem tunesischen Nationalspieler schon jetzt einiges zu. Dabei ist er noch gar nicht richtig angekommen.

Er kam, sah, kickte. Und das so, als ob er schon ewig ein Bestandteil des Klubs sei. Ganze 48 Minuten durfte sich Aissa Laidouni bislang beim 1. FC Union tummeln in Liga und Pokal. Und fiel doppelt positiv auf: sowohl in Sachen Technik als auch in puncto Zweikampfführung.
Schlitzohrig, robust, mit gutem Auge und viel unterwegs. Integrationsfähig. Alles Attribute, mit denen man bei den Eisernen für gewöhnlich punkten kann. „Er ist eine Belebung. Dabei ist er erst seit kurzer Zeit hier. Hat gute Aktionen, traut sich was zu“, so Unions Trainer Urs Fischer anerkennend. Ein Startelfeinsatz scheint nur eine Frage der Zeit. Vielleicht schon diesen Sonnabend in Leipzig (18.30 Uhr/Sky).
Fischer, als nüchterner Sacharbeiter des Schwärmens eher unverdächtig, zollte dem 26-Jährigen nach seinen jüngsten Kurzeinsätzen schon ein richtig fettes Lob. „An dem Jungen werden wir noch viel Freude haben“, meinte der Schweizer Fußballlehrer nach dem jüngsten Heimerfolg gegen den FSV Mainz, bei dem der tunesische Nationalspieler nach 69 Minuten als erste Wechseloption bei den Köpenickern herhalten durfte.
Großes Lob für Laidouni bei den Bossen des 1. FC Union
Ein Zeichen dafür, wie sehr man beim 1. FC Union Laidouni zutraut, eine prägende Rolle zu spielen in den kommenden Monaten, ist die sogenannte Spielberechtigungsliste für den Europapokal. Die Eisernen gaben dem Tunesier das Mandat, obwohl er erst wenige Tage im Südosten der Hauptstadt zuwege ist. Paul Seguin hatte erneut das Nachsehen.
Der Laidouni-Transfer war einer mit Vorgeschichte, wie Manager Oliver Ruhnert jüngst durchblicken ließ. Ein bisschen untergegangen vielleicht im Wirbel um den geplatzten Isco-Deal. Aber vielleicht der bessere Deal? Weil langfristiges, aber kontinuierliches Wachstum etwas ist, was besser zu dem Klub passt, als plötzliche Raketenstarts, bei denen man schnell im Orbit verglühen kann.
Der 1. FC Union hatte Laidouni schon vor der WM auf dem Zettel
Laidouni, der Union auch immerhin eine erkleckliche Ablöse wert war – im Raum stehen rund 4,1 Millionen Euro –, hebt die Qualität im Mittelfeld auf ein neues Level. „Wir hatten ihn schon lange auf dem Schirm. Es war aber nie realistisch. Das waren ganz andere Summen. Aber wie bei Juranovic sind wir dann im richtigen Moment gekommen. Es ist ja auch ein Vorgriff auf die nächste Saison“, so Ruhnert. Mit ein Grund, warum man Genki Haraguchi unbesorgten Herzens nach Stuttgart ziehen lassen konnte.

Anders als Isco, der als eine Art Zusatzoption gekommen wäre, weil sich halt die Chance unvermittelt ergeben hatte, stand also Laidouni länger auf dem Zettel der Köpenicker. Ferencevaros Budapest aber wollte sich den Verlust ihres Spielmachers fürstlich bezahlen lassen. Also hieß es abwarten in Köpenick. Abwarten. Tee trinken und dann zuschlagen.
Laidouni, bei den Ungarn in den letzten Jahren im zentralen Mittelfeld gesetzt, hatte sich bei der WM in Katar endgültig in die Notizbücher der großen Scouts gespielt, als er mit Tunesien den späteren Vizeweltmeister Frankreich mit 1:0 bezwang und der Mittelfeldspieler die Vorarbeit zum Führungstreffer der Nordafrikaner leistete. Auch wenn die Adler von Karthago das Vorrunden-Aus ereilten, für Laidouni war klar, dass es weitergehen würde.
Celtic Glasgow, also der Klub, von dem die Köpenicker Josip Juranovic loseisten, wurde als Interessent kolportiert. Den Zuschlag bekamen aber die Köpenicker. Weil sie wieder einmal beharrlich an dem Thema dranblieben und sich nicht mit dem ersten Nein zufrieden gaben.
„Dass solche Spieler jetzt über Union nachdenken, zeigt natürlich die tolle Entwicklung in den letzten Jahren. Wenn ein Spieler wie Juranovic zu Union Berlin kommt, kommt der nicht einfach so, sondern weil er mit anderen Spielern spricht und sich erkundigt“, so Manager Oliver Ruhnert.
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