Eiserne Erkenntnisse

Zwölf Millionen für die Bank: Zugänge haben beim 1. FC Union schlechte Karten!

Am Sonnabend starten die Köpenicker in Greifswald in die neue Saison. Großartig verändert hat sich die Startelf unter Trainer Bo Svensson nicht.

Author - Sebastian Schmitt
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Hat sich seinen Start beim 1. FC Union anders vorgestellt: Laszlo Benes (26) ist unter Trainer Bo Svensson vorerst wohl nur Ersatz.
Hat sich seinen Start beim 1. FC Union anders vorgestellt: Laszlo Benes (26) ist unter Trainer Bo Svensson vorerst wohl nur Ersatz.Contrast/imago

Der Transfermarkt hält den 1. FC Union in diesem Sommer mächtig in Atem. Allen voran Robin Gosens lässt die Gerüchteküche konstant brodeln. Doch anders als beim Linksverteidiger schufen die Köpenicker bei anderen Spielern Fakten. Zehn Profis haben die Eisernen verlassen, fünf (inklusive des ablösefreien Ersatztorwarts Carl Klaus) konnten für zwölf Millionen Euro an Land gezogen werden. Das Problem: Die Neuzugänge sitzen beim 1. FC Union nur auf der Bank!

Die Vorbereitung ist vorbei. Für den 1. FC Union zählt ab sofort nur noch der Pflichtspielauftakt in die neue Saison. Im DFB-Pokal tritt das Team von Trainer Bo Svensson (45) beim Regionalligisten Greifswalder FC an (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky). Mit dem tickenden Countdown stellt sich die Frage, welche Elf Unions neuer Trainer an der Küste ins Rennen schickt. Dabei fällt auf: Womöglich steht kein einziger Neuzugang beim 1. FC Union in der Startelf. Der KURIER gibt einen Überblick.

Zuletzt und für das meiste Geld bisher angelte sich Union das BVB-Juwel Tom Rothe (19). Fünf Millionen Euro legte Manager Horst Heldt (54) für den Linksverteidiger auf den Tisch. Rothe selbst ist gekommen, um zu spielen. Doch solange Robin Gosens den 1. FC Union nicht verlässt, droht Rothe die Bank.

1. FC Union: Leopold Querfeld wartet in der Abwehr auf seine Chance

Dort wird aller Voraussicht nach auch Leopold Querfeld (20) Platz nehmen. Der Innenverteidiger kam für drei Millionen Euro von Rapid Wien, hat aber in den Duellen mit Kevin Vogt (32), Diogo Leite (25) und Danilho Doekhi (26) bisher das Nachsehen. Der Österreicher verkürzte extra seinen EM-Urlaub, geht im Training äußerst engagiert zur Sache und macht Druck auf das etablierte Trio. Querfeld ist ein echter Kämpfer, zeigt aber noch Defizite im Spielaufbau. Nur wenn Leite oder Doekhi, die beide als Wechselkandidaten gelten, den 1. FC Union bis zum Ende der Transferperiode am 30. August um 18 Uhr noch verlassen, winkt Querfeld ein Platz in der Startelf.

Leopold Querfeld (20, l.) ist beim 1. FC Union zum Saisonstart in der Abwehr genauso wenig gesetzt wie Ivan Prtajin (28, M.) im Sturm.
Leopold Querfeld (20, l.) ist beim 1. FC Union zum Saisonstart in der Abwehr genauso wenig gesetzt wie Ivan Prtajin (28, M.) im Sturm.Contrast/imago

Ähnlich sieht es bei Laszlo Benes (26) aus. Der slowakische EM-Fahrer kostete die Eisernen ebenfalls rund drei Millionen Euro. Anders als beim HSV, wo Benes in den vergangenen zwei Zweitliga-Spielzeiten sowohl als Torschütze als auch als Vorlagengeber glänzte, ist für Benes in Svenssons bevorzugtem 3-4-3-System kaum Platz. Seine Lieblingsposition als klassischer Spielmacher im offensiven Mittelfeld gibt es jedenfalls nicht. Zwar könnte Benes in Greifswald auch etwas weiter hinten auflaufen. Im Bundesligaalltag gegen stärkere Gegner hat er dort aber im Vergleich zu Andras Schäfer (25) zu große defensive Defizite.

1. FC Union: Jordan gewinnt das Stürmer-Duell mit Ivan Prtajin

Der vierte Neuzugang im eisernen Bunde ist Stürmer Ivan Prtajin (28). Für eine Million Euro lotste der 1. FC Union den Kroaten von Zweitliga-Absteiger Wehen-Wiesbaden nach Berlin. Prtajin zeigt im Training gute Ansätze, doch Leih-Rückkehrer Jordan (28) scheint auf der Position des Mittelstürmers wegen seiner Ballsicherheit momentan die Nase vorn zu haben.

Kurzum: Wenn der 1. FC Union in Greifswald in die neue Saison startet, hat sich die Startelf unter Svensson trotz Ausgaben von zwölf Millionen Euro wohl nicht verändert. ■