Es geht wieder los! Am Sonnabend, exakt 92 Tage nach der dramatischen Last-minute-Rettung gegen den SC Freiburg, startet der 1. FC Union in die neue Saison. Verändert hat sich unter Trainer Bo Svensson und Manager Horst Heldt nicht nur der eiserne Kader. Auch Teile des Regelwerks sind neu: Ab sofort dürfen sich nur noch die Kapitäne an den Schiedsrichter wenden, um eine wichtige Entscheidung erklärt zu bekommen. Christopher Trimmel (37) wird seiner Rolle als Kapitän sofort gerecht und warnt vor der Gelb-Gefahr sowie vor einer Pokalschlacht in Greifswald. Verfolgen Sie hier das Duell im KURIER-Liveticker am Ende des Vorberichts.
Die Kapitänsfrage beim 1. FC Union Berlin hat dem neuen Trainer Bo Svensson kein großes Kopfzerbrechen bereitet. „Wenn man Trimmi hier im Verein sieht: Es gibt keine andere Möglichkeit. Das ist einfach die Aura, die er hat, die Ausstrahlung, die er mitbringt“, sagte der Däne über den Österreicher Christopher Trimmel, der in seine siebte Saison als Kapitän der Köpenicker geht. „Die Erfahrung natürlich auch. Die Bedeutung für die Gruppe.“
1. FC Union drohen mehr Sperren
Die Gefahr, dass Spieler durch das neue Regelwerk ab sofort deutlich häufiger verwarnt werden, ist groß. Auch beim 1. FC Union. Trimmel muss Schmunzeln: „Ja, da gibt schon den ein oder anderen Kandidaten, der sich aus der Emotion heraus nicht zusammenreißen kann. Da flattert dann sicher die eine oder andere Karte mehr rein.“
Doch genau das soll Trimmel beim 1. FC Union möglichst unterbinden, um unnötige Sperren zu vermeiden. Denn die neue Regel besagt, „dass die Kapitäne dafür verantwortlich sind, dass ihre Mitspieler die Unparteiischen respektieren, Abstand halten und sie nicht bedrängen. Ein Spieler, der die Rolle seines Kapitäns ignoriert, beim Referee reklamiert oder sich respektlos verhält, wird verwarnt“.
Interessant: Vergangene Saison kassierten die Eisernen 61-mal Gelb – und gehörten damit, wenn man die sieben (!) Platzverweise mal unter den Tisch fallen lässt, zu den am wenigsten verwarnten Klubs.
Neue Regel: Unions Trimmel hofft auf Kulanz der Schiedsrichter
Trimmel versteht, dass Rudelbildungen und ständiges Meckern in Zukunft der Vergangenheit angehören sollen. Bei der EM funktionierte das durchaus. Dennoch ist der Ösi kein wirklicher Freund davon und erklärt auch warum: „Es gibt Situationen, in denen ein Spieler aus der Emotion heraus kommunizieren möchte. Wenn er dafür direkt Gelb sieht, verstehe ich es auch nicht.“
Deswegen hofft Unions alter wie neuer Kapitän, dessen Vertreter erneut Mittelfeldboss Rani Khedira (30) ist, darauf, dass die Schiris zumindest am Anfang etwas kulant sind. Trimmel: „Ich hoffe, dass die Unparteiischen ein bisschen Fingerspitzengefühl zeigen und uns erst mal ermahnen.“
1. FC Union: Trimmel warnt vor Greifswald
Für Trimmel ist das Gespräch mit den Schiedsrichtern Teil des Spiels: „Ich bin der Meinung, ein perfektes Spiel kommt nur zustande, wenn beide Teams es mit dem Schiri gemeinsam angehen. Jetzt bin ich neugierig, weil auch Schiedsrichter wie Deniz Aytekin von der Kommunikation mit den Spielern leben.“
Der erste Praxistest steht für Trimmel, der durch die Verletzung von Konkurrent Josip Juranovic (28) auf der rechten Abwehrseite vorerst gesetzt ist, am Sonnabend an der Küste an. Dort geht der 1. FC Union in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten Greifswalder FC als klarer Favorit ins Spiel. Trimmel: „Es sind Floskeln, aber es zeigt sich jedes Jahr: Wenn du im Pokal nicht auf der Höhe bist und den Gegner nicht ernst nimmt, bist du draußen. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass wir das nicht machen werden.“
Um das Duell des 1. FC Union beim Greifswalder FC im Liveticker zu verfolgen, klicken Sie im Menü bitte auf die entsprechende Paarung. ■