Berliner Rivalität

Ex-Hertha-Star stichelt gegen László Bénes' Wechsel zum 1. FC Union!

Der Slowake will bei den Köpenickern nach seiner Zeit beim HSV durchstarten. Sprüche von Ondrej Duda spornen ihn nur an.

Author - Sebastian Schmitt
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Voll fokussiert auf den 1. FC Union: Neuzugang László Bénes (26) will in Köpenick für Furore sorgen. 
Voll fokussiert auf den 1. FC Union: Neuzugang László Bénes (26) will in Köpenick für Furore sorgen. Contrast/imago

Da strotzt einer nur so vor Selbstvertrauen! László Bénes (26) will beim 1. FC Union sofort eine tragende Rolle spielen und die zuletzt so harmlose Offensive ankurbeln. Der Neuzugang vom Hamburger SV fühlt sich bereits nach kurzer Zeit in Köpenick so wohl, dass er den EM-Frust mit der Slowakei verdaut hat und sich bereits auf ein Wiedersehen mit Ondrej Duda (29) freut.

Mit Landsmann und Ex-Unioner Adam Nemec (38, 2012 bis 2015) hat Bénes noch in der Nationalmannschaft zusammen gespielt. Allerdings nicht bei der EM. Dafür standen mit Peter Pekarik (37) und Duda zwei Spieler im Kader der Slowakei, die sich bestens in Berlin auskennen. Pekarik habe ihm zum Wechsel zum 1. FC Union gratuliert und ihm vom Leben in der Hauptstadt vorgeschwärmt. Duda, von 2016 bis 2020 bei Hertha BSC und mittlerweile in Italien bei Hellas Verona unter Vertrag, habe dagegen ein paar Sprüche geklopft. Bénes lacht: „Er hat ein bisschen Spaß gemacht und gesagt: ,Berlin ist Blau-Weiß‘.“

László Bénes will mit dem 1. FC Union oben mitspielen

Die Machtverhältnisse in Berlin haben sich bekanntlich seit geraumer Zeit geändert. Und Bénes, für den die Eisernen knapp drei Millionen Euro an die Elbe überwiesen, will alles dafür tun, dass das auch so bleibt: „Mein Siegeswille ist sehr groß. Ich bin ein Spieler, der immer mit hundertprozentigem Einsatz für die Mannschaft da ist, und ich will Union helfen, wieder eine Rolle in der oberen Tabellenhälfte zu spielen.“

Neu-Unioner László Bénes (26) und Ex-Herthaner Ondrej Duda (29, r.) verstehen sich gut und haben regelmäßig Kontakt.
Neu-Unioner László Bénes (26) und Ex-Herthaner Ondrej Duda (29, r.) verstehen sich gut und haben regelmäßig Kontakt.Sebastian Frej/imago

Dass er ab sofort für den 1. FC Union aufläuft, ist durchaus ein eisernes Ausrufezeichen. Denn Bénes spielte sich dank einer starken Saison beim HSV (15 Tore, 12 Vorlagen) auf den Radar mehrerer Bundesligisten. Doch Union habe ihn sofort überzeugt: „Wir haben ab dem ersten Moment gute Gespräche geführt und ich habe sofort das Vertrauen gespürt. Union hat einen Spieler gesucht, der das Offensivspiel verstärken kann – das passt sehr gut zu mir.“

László Bénes will die Offensive des 1. FC Union ankurbeln

Er selbst wollte nach dem erneut verpassten Aufstieg mit dem HSV unbedingt den nächsten Schritt machen und sich erneut in der Bundesliga beweisen. Für Borussia Mönchengladbach und ein halbes Jahr auf Leihbasis für den FC Augsburg lief Bénes bereits 65-mal im Oberhaus auf. Auf Dauer konnte er sich damals noch nicht durchsetzen (zwei Tore, sieben Vorlagen). Jetzt will er es wieder wissen: „Ich bin erfahrener geworden und habe Ziele, die ich in meiner Karriere erreichen will.“

Dazu gehört ab sofort, beim 1. FC Union Verantwortung zu übernehmen und den Unterschied zu machen. So wie Jude Bellingham (21). Der Star von Real Madrid erzielte im EM-Achtelfinale in den letzten Sekunden der Nachspielzeit das 1:1 für England per Fallrückzieher und verhinderte so den erstmaligen Einzug der Slowakei in ein Viertelfinale. „Er ist ein besonderer Spieler, der in jeder Sekunde ein Tor machen kann. Das hat er leider gegen uns gezeigt“, sagt Bénes, der bei der EM zweimal als Joker zum Einsatz kam. 

László Bénes plant Spitze gegen Ex-Herthaner Ondrej Duda

Trotz des Frusts ist Unions neuer Spielmacher stolz auf das Erreichte. Und er will mehr. Bénes hat mit der Slowakei bereits die WM in den USA, Mexiko und Kanada im Visier. „Ich habe große Chancen, Stammspieler zu werden, und das ist in der Nationalmannschaft auch mein Ziel“, erklärt der 24-malige Nationalspieler. 

Auf das Wiedersehen mit Duda im Herbst in der WM-Quali freut sich Bénes bereits jetzt. Dann muss sich der Ex-Herthaner auf ein paar Sprüche gefasst machen. „Ich reise dann als Unioner zur Nationalmannschaft und werde auch ein bisschen Spaß machen“, kündigt Bénes mit einem Schmunzeln an. Das klappt umso besser, wenn Bénes beim 1. FC Union groß aufspielt ... ■