Die Stimmung beim 1. FC Union ist trotz der bitteren 0:1-Pleite bei Borussia Mönchengladbach bestens. Denn schneller als gedacht greifen die neuen Ideen von Cheftrainer Bo Svensson (45). Dabei wird vor dem Highlight-Heimspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) auch immer klarer, auf wen der Däne am liebsten in seiner Startelf setzt – und wer das Nachsehen hat.
Die Namen der Bankdrücker sind verdammt prominent: Kapitän Christopher Trimmel (37) schaut bei den Eisernen bisher meist genauso in die Röhre wie Lucas Tousart (27), Yorbe Vertessen (23) und Drei-Millionen-Zugang Laszlo Benes (27).
1. FC Union: Laszlo Benes und Co. bekommen nur wenig Einsatzzeit
Alle eint der Frust: Vom Selbstverständnis her sieht sich jeder in der Startelf des 1. FC Union. Doch während Trimmel (einmal Startelf) auf der rechten Seite nicht am umgeschulten Janik Haberer (30) vorbeikommt, besetzt Andras Schäfer (25) statt Tousart (zuletzt dreimal überhaupt nicht im Einsatz) das Zentrum an der Seite von Rani Khedira (30).

Im Angriff hat Benedict Hollerbach (23) klar die Nase vor Vertessen. Der Belgier kommt zwar regelmäßig als Joker ins Spiel und sorgt mit seinem Tempo gerade bei Kontern für Gefahr, doch mit seinen Einsatzzeiten ist Vertessen genauso unzufrieden wie Benes (beide nur einmal in der Startelf).
Bo Svensson hat beim 1. FC Union keinen Grund, etwas zu ändern
Der Slowake kam vom HSV als Topscorer der Zweiten Liga und mit klaren Startelfambitionen. Doch statt auf Benes, der beim 0:0 in Leipzig beginnen durfte und dabei nicht unbedingt überzeugte, setzt Svensson in der Offensive lieber auf die Last-minute-Leihgabe des VfB Stuttgart, Woo-yeong Jeong (25).
Mit den Hufen scharrt nach fünf Partien auch Teamplayer Trimmel. Der Österreicher betonte in der Vorbereitung mehrfach, nicht nur als Mentor in der Kabine eine Rolle spielen zu wollen, sondern eben auch als Führungsspieler auf dem Platz. Außerdem erklärte Trimmel in der Vergangenheit: „Der Kapitän sollte immer auf dem Platz stehen.“
Das Problem: Bisher hat Svensson wenig Grund, seine Startelf zu verändern. Nach der vergangenen Horrorsaison ist der Däne froh, dass immer mehr Automatismen wie Laufwege und seine taktischen Vorgaben greifen. Wechsel in der Startelf sind da eher kontraproduktiv.
BVB-Spiel für Unions Tom Rothe etwas Besonderes
Deswegen wird auch Tom Rothe (19) nach seinem wackeligen Auftritt in Gladbach gegen den BVB wieder von Beginn an spielen. Für den Linksverteidiger wird das Spiel gegen den Champions-League-Teilnehmer, bei dem es auch zum Wiedersehen mit Ex-Unioner Julian Ryerson (26) kommt, etwas Besonderes. Rothe wechselte erst im Sommer für fünf Millionen Euro aus Dortmund nach Köpenick und dürfte daher besonders motiviert sein.
Das gilt auch für die Stars, die sich wohl erneut erst nach einer Einwechslung beweisen können. Für Svensson und den 1. FC Union kann das gegen Dortmund nur von Vorteil sein. ■