RTL-Star auf dem „Riverboat“

Frauke Ludowig über die DDR: „Der Osten hatte etwas Abschreckendes!“

Die Moderatorin war am Freitag auf dem „Riverboat“ im MDR zu Gast, berichtete von ihren Erinnerungen an die DDR. Und die sind für sie gruselig ...

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Frauke Ludowig war am Freitag auf dem Riverboat im MDR zu Gast - und erzählte auch von ihren Erinnerungen an die DDR.
Frauke Ludowig war am Freitag auf dem Riverboat im MDR zu Gast - und erzählte auch von ihren Erinnerungen an die DDR.Star-Media/imago

Deutschland feiert das 35-Jahre-Jubiläum des Mauerfalls – und ein solches Fest ist auch immer eine gute Gelegenheit, sich an längst vergangene Zeiten zu erinnern. Wie erlebte man die DDR-Zeit, den Westen, den Mauerfall? Auch in der MDR-Talkshow „Riverboat“ spielten die Erinnerungen an die Zeiten vor der Wende und den Mauerfall eine große Rolle – die Stars plauderten hier über die Zeit, packten auch das eine oder andere Geheimnis aus. Auch zu Gast: RTL-Star Frauke Ludowig. Die 60-Jährige Moderatorin verriet, wie sie die Mauer als junge Frau erlebte – und warum der Osten für sie immer auch etwas Abschreckendes hatte.

Frauke Ludowig teilt auf dem „Riverboat“ ihre gruseligen Erinnerungen an die DDR

Bei RTL wurde Frauke Ludowig zu einem echten Star, moderierte zahlreiche Sendungen im Fernsehen, unter anderem das Star-Magazin „Exklusiv“. Neben ihrer eigenen Fernseh-Karriere ging es bei „Riverboat“ aber, pünktlich zum Mauerfall-Jubiläum, auch um ihren Blick auf die DDR und die Wende. Ludowig wuchs in der Nähe von Hannover in Niedersachsen auf. „Wie war der Osten für euch? Habt ihr dahin geguckt?“, wollte Moderatorin Kim Fisher von ihr wissen.

Frauke Ludowig gesteht: Nein. „Wir haben tatsächlich nicht so viel dahin geguckt“, sagt sie. Als sie noch ein Kind war, sei die deutsche Teilung für sie ein Faszinosum gewesen, verrät sie. Sie hätte sich immer gefragt, was es mit der Mauer auf sich hat. „Man versucht aber, das heute auch den eigenen Kindern zu erklären – und auch die können es nicht verstehen. Es ist einfach auch sowas von bizarr.“ Neulich sei sie mit ihrer jüngsten Tochter an der East Side Gallery in Berlin gewesen – und auch die habe sich über das lange Mauerstück, das dort steht, gewundert.

Frauke Ludowig mit ihrer Tochter Nele.
Frauke Ludowig mit ihrer Tochter Nele.Rainer Unkel/imago

Später hatte sie in Bezug auf die DDR ganz andere Gefühle, erzählt sie. „Ich hatte meine erste längere Beziehung zwischen Hannover und Berlin. Mein damaliger Freund lebte in Berlin“, sagt sie. Mit 18 Jahren habe sie ihren Führerschein gehabt – und das Auto ihrer Familie ausborgen dürfen. „Ich durfte dann den alten Opel Kadett, wo unter der Woche die Jagdwürste mit transportiert wurden, ausleihen und damit nach Berlin fahren.“ Die DDR habe deshalb immer etwas Abschreckendes für sie gehabt.

Sie hatte Angst vor Grenzkontrollen: So erinnert sich Frauke Ludowig an die DDR

„Man musste durch diese Grenzkontrollen! Ich habe heute noch meine Mutter im Ohr, die immer sagte: Frauke, du darfst auf keinen Fall an einem Parkplatz anhalten, man darf da niemals von der Autobahn runter, dann wird man verhaftet.“ Von der Angst sei sie bei ihren Touren immer begleitet wurden. „Es hatte für mich in dem Fall immer etwas Abschreckendes. „Wenn man in Berlin war, war es cool, aber die Fahrt dahin hatte immer etwas Abschreckendes.“

Frauke Ludowig im Jahr 1995. Sie steht seit Jahrzehnten als Moderatorin vor der Kamera.
Frauke Ludowig im Jahr 1995. Sie steht seit Jahrzehnten als Moderatorin vor der Kamera.teutopress/imago

Sie war nicht die einzige, die bei „Riverboat“ von ihren Erfahrungen mit DDR und Mauerfall berichtete – spannend wurde es auch bei Eiskunstlauf-Star Katarina Witt, die auch kritische Worte zur Wende verlor. Sie kritisierte etwa, dass das Sport-System des Ostens zerstört wurde. „Viele Trainer sind nicht übernommen worden, viele sehr gute Weltklasse-Trainer.“

Man habe es aber nicht nur im Sport, sondern auch in anderen Bereichen nicht geschafft, die guten Dinge und die Erfahrungen, die im Osten gemacht wurden, mitzunehmen. „Es gab einfach viele Dinge, die eigentlich funktioniert haben, die gut waren und von denen wir auch heute noch profitieren, weil wir dadurch sehr viele gute Werte mitbekommen haben“, sagt sie. Davon sei nicht genug übernommen worden – man habe sich nicht hingesetzt und gemeinsam überlegt, was man voneinander lernen kann. ■