Er startete in der DDR in eine steile Schauspiel-Karriere, stand für etliche Filme vor der Kamera, darunter der DEFA-Klassiker „Die Legende von Paul und Paula“: Schauspiel-Legende Winfried Glatzeder. Doch nicht nur im Film war er zu sehen, auch dem Reality-TV drückte er im „Dschungelcamp“ von RTL seinen Stempel auf. Am Freitag war der Film-Star, der früher auch der „Belmondo des Ostens“ genannt wurde, in der NDR-Talkshow zu Gast – und zog ordentlich über die Teilnehmer der Show vom Leder.
Abrechnung mit dem Dschungelcamp: Winfried Glatzeder lästert über Influencer
Gleich zweimal gab sich der Schauspieler bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ die Klinke in die Hand. Schon im Januar 2014 nahm er an der Show von RTL teil, es war die achte Staffel des Dschungelcamp. Zehn Jahre später durfte Winfried Glatzeder dann noch einmal ran: Nachdem er 2014 den fünften Platz erreicht hatte, wurde er 2024 noch einmal zum „Showdown der Legenden“ eingeladen. Hier wurde die Dschungel-Reise aber nur zum kurzen Gastspiel: Glatzeder musste das Camp als zweiter verlassen.
Warum er sich noch einmal ins Dschungelcamp begab, erklärte der Schauspieler nun in der NDR-Talkshow. Im ging es um „die Hoffnung, nach Afrika zu kommen, erste Klasse Flug, gut bezahlt, in der Lodge von Tom Cruise zu wohnen und mit Warzenschweinen zu kämpfen, die den schönen Garten da durchwühlten“, sagt er. Nicht alles habe sich erfüllt. Glatzeder berichtet von „aufgespritzten Mädels mit der Lippe“, die an künstlich angelegten Wasserstellen Selfies mit Löwen machten. Er selbst habe die Hoffnung gehabt, Natur und Tiere zu erleben – aber nicht gewusst, dass man dort kilometerweit durch Stacheldrahtschneisen fahren müsse.

Und nicht nur die Tierwelt fehlte ihm, auch die Ehrlichkeit der anderen Kandidatinnen und Kandidaten. Sein Ärger gilt vor allem den Influencern. Sie hätten es drauf, „zu lügen, dass die Balken sich biegen“, sagt Glatzeder. „Die spielen uns immer vor, dass die ganz gut drauf sind. Obwohl sie sagen: Heute habe ich gar keine Lust, das zu machen.“ Zehn Jahre zuvor sei das noch nicht so gewesen. „Die machen ihr Programm – und das Programm haben sie auch da gemacht.“
Winfried Glatzeder über das Dschungelcamp: Manche heulten schon am ersten Tag
Für ihn sei das fürchterlich gewesen. „Weil ich immer reingefallen bin. Ich wollte lernen, wie man das hinkriegt.“ Einige hätten schon am ersten Tag geheult. „Ich sage: Das ist zu früh, du verplemperst deine ganze Energie.“ Doch dafür sei er angefeindet worden. „Die haben alles aufgefahren. Das ist wirklich eine hohe Kunst.“ Mit Schauspiel habe das aber nichts zu tun. „Ich muss ja Text lernen, den der Autor geschrieben hat.“
