
Am 3. Oktober feiern wir 35 Jahre deutsche Einheit. Das hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden zum Anlass genommen, einen genauen Blick auf diejenigen zu werfen, die im Jahr der Einheit geboren wurden. Was lässt sich aus den Zahlen lesen, die es über die 35-Jährigen in Deutschland gibt? Sie sind besser gebildet, haben aber weniger Geld. Über ein Drittel hat eine Einwanderungsgeschichte.
Die Zahl der im Einheitsjahr 1990 Geborenen in Deutschland beträgt rund 1,1 Millionen, wie das Bundesamt aus Erhebungen von Ende 2024 weiß. Das waren 1,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die meisten von ihnen lebten – gemessen an der Bevölkerungszahl – in Leipzig, Berlin, München und Frankfurt am Main.
Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der 35-Jährigen in Deutschland hatte im Jahr 2024 eine Einwanderungsgeschichte – sie oder ihre Eltern sind also ins jetzt vereinte Deutschland eingewandert, wie das Statistische Bundesamt schreibt. In der gesamten Bevölkerung hatte ein gutes Viertel (26 Prozent) eine Einwanderungsgeschichte. 29 Prozent der 35-Jährigen sind selbst ins vereinte Deutschland eingewandert.

Auch bei 35-Jährigen sind mehr Männer berufstätig als Frauen
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der 35-Jährigen lebte mit minderjährigen Kindern zusammen. Ebenfalls mehr als die Hälfte (54 Prozent) war verheiratet oder lebte in einer Lebenspartnerschaft.
35-Jährige stehen mitten im Berufsleben: 85 Prozent waren vergangenes Jahr erwerbstätig, Männer häufiger (90 Prozent) als Frauen (79 Prozent). Denn auch in diesem Jahrgang zeige sich die geschlechterspezifische Aufteilung von Erwerbsarbeit und Sorgearbeit, teilte das Bundesamt mit. Jede zweite 35-Jährige arbeitete in Teilzeit, bei den Männern waren es dagegen nur acht Prozent.
So viel verdienen die „Einheits-Kinder“
Der Bruttoverdienst von vollzeitbeschäftigten 35-Jährigen lag im April 2024 im Schnitt bei 4555 Euro. Der durchschnittliche Verdienst von Männern (4635 Euro) lag über dem der Frauen (4370 Euro) dieser Altersgruppe. Damit liegen die 35-Jährigen insgesamt etwas unter dem Durchschnitt aller Vollzeitbeschäftigten von 4634 Euro.
„Akademische Abschlüsse sind in dieser Altersgruppe deutlich häufiger als in der Gesamtbevölkerung vertreten“, berichtet das Bundesamt. Ein Drittel (34 Prozent) hatte eine abgeschlossene Lehre oder Berufsausbildung, ein weiteres Drittel einen Hochschulabschluss (34 Prozent). 13 Prozent hatten einen Fachschulabschluss. Jeder Fünfte hatte allerdings noch keinen beruflichen Abschluss.