Sie sind nicht mehr weit von Berlin, das prorussische Rudel der Nachtwölfe! Schon bald sind sie in der deutschen Hauptstadt und werden des Kriegsendes 1945 gedenken. Umstritten ist der Besuch dennoch. Was meinen Sie: Sollten Ihrer Meinung nach russische Vertreter zum Weltkriegsgedenken kommen dürfen?
Vor 80 Jahren wurde Berlin von der sowjetischen Armee erobert. Am 2. Mai 1945 kapitulierte die Reichshauptstadt Berlin ─ sechs Tage später legte ganz Europa die Waffen nieder. Der 8. Mai 1945 markierte mit der Kapitulation Deutschlands auch das Ende des verheerenden Zweiten Weltkrieges in Europa. Generäle der Wehrmacht unterzeichneten in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 ein entsprechendes Dokument vor den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion im Gebäude in Berlin-Karlshorst.
Prorussische Nachtwölfe kommen nach Berlin
Zahlreiche Kranzniederlegungen von staatlichen Institutionen, Parteien und Initiativen sind dieses Jahr geplant – auch an den drei sowjetischen Ehrenmalen im Treptower Park, am Brandenburger Tor und in der Schönholzer Heide. Diese Gedenkveranstaltungen verlangen aber auch ein umfassendes Großaufgebot an Sicherheit und viel Arbeit für die Berliner Beamten.
Wegen des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine lädt der Berliner Senat zu den offiziellen Veranstaltungen des Landes keine ausländischen Gäste ein – weder aus Russland noch aus der Ukraine oder anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion. In der Roten Armee kämpften Soldaten aus allen damaligen Teilrepubliken der Sowjetunion, auch aus der Ukraine.
Gerechnet wird damit, dass Russlands Botschafter Sergej Netschajew wie in den Vorjahren am 9. Mai (Freitag) Kränze am Ehrenmal im Treptower Park niederlegt. An dem Tag feiert Russland den Sieg über Nazi-Deutschland. Und wie in den Vorjahren werden auch dieses Jahr Mitglieder des prorussischen und nationalistischen Motorradclubs Nachtwölfe erwartet. Die letzten Jahre kamen sie aus Osteuropa nach Deutschland und fuhren an das Ehrenmal in Treptow, wo sie Kränze auf das Gedenkmahl legten.

Auch in Deutschland haben die Nachtwölfe Mitglieder. Am vergangenen Wochenende starteten, nach dpa-Angaben, mehrere Mitglieder des Motorradclubs von Moskau aus. Ungewiss war zunächst, ob den Bikern aus Moskau tatsächlich die Einreise in die EU gelingen würde, da der Club und einzelne Mitglieder wegen ihrer Haltung zur Ukraine mit Sanktionen belegt worden sind. Aber mehreren Medienberichten zufolge, werden sie schon am 6. Mai in Deutschland erwartet. Demnach werden sie über Tschechien einreisen, und in Sachsen übernachten.
Die Berliner Polizei bereitet nach Angaben einer Sprecherin Auflagen für Zusammenkünfte an den Ehrenmalen vor. Denn ganz unproblematisch ist deren Besuch nicht.
Von den prorussischen Nachtwölfen soll wohl keine gewalttätige Gefahr ausgehen. Auch in den vergangenen Jahren seien die Rocker nicht negativ aufgefallen sein, und gehorchten der Polizei– es gab keine nennenswerten Vorkommnisse. Die Teilnehmer wollen eigentlich nicht negativ auffallen.
Zahlreiche Verbote bei Gedenken an sowjetischen Ehrenmalen: DAS ist nicht erlaubt!
Für das Gedenken an den drei sowjetischen Ehrenmalen wurden bestimmte Verbote für Donnerstag und Freitag erlassen. Nicht erlaubt sind wie im Vorjahr russische Flaggen und Symbole, militärische Uniformen, Uniformteile und Abzeichen, Marsch- und Militärlieder, Symbole und Kennzeichen zur Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine wie die Buchstaben V oder Z.
80 Jahre Kriegsende: Über 100 Veranstaltungen in ganz Berlin geplant!
Mit Workshops, Ausstellungen, Vorträgen, Filmvorführungen und mehr, wird an das Kriegsende, die Millionen Opfer, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Befreiung der Diktatur erinnert.
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